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Ban und Espinosa
Legende: UNO-Generalsekretär Ban mit der Klimachefin der Vereinten Nationen, Patricia Espinosa in Marokko. Reuters

International Zentrale Ergebnisse der UNO-Klimakonferenz

«Handeln» steht auf grossen Bannern in Marokko rund um das Gelände der Weltklimakonferenz. Anders als vor einem Jahr in Paris musste diesmal kein Abkommen ausgehandelt werden, sondern seine Umsetzung. Eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Ergebnissen des Treffens von Marrakesch.

Einige wichtige Ergebnisse der UNO-Klimakonferenz an der tausende Diplomaten, Wissenschaftler und Aktivisten aus rund 200 Ländern in Marrakesch teilnahmen:

  • KOHLEAUSSTIEG:

48 Länder, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, wollen «so schnell wie möglich» komplett auf erneuerbare Energien setzen – bis spätestens 2050. Sie bekennen sich noch mal ausdrücklich zu dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Es ist im Pariser Abkommen auch erwähnt, gilt aber als schwer erreichbar.

  • BERATUNG FÜR KLIMASCHUTZ-NEULINGE:

Ein Partnerschaftsprogramm bringt Länder, die im Klimaschutz noch kaum oder keine Erfahrung haben, mit anderen zusammen. Dafür gibt es ein kleines Büro in Washington. Etwa 150 Länder hätten noch nie einen Klimaschutzplan erstellt, sagt die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks. Die Partnerschaft ist eine Initiative aus Deutschland, in Marrakesch fiel der Startschuss.

  • PLATTFORM FÜR KLIMASCHUTZPLÄNE:

Deutschland hat den Klimaschutzplan 2050 gerade so zur Konferenz fertig bekommen. Auch andere Länder sind schon soweit, zum Beispiel die USA, Kanada und Mexiko. Diese langfristigen Pläne bewerten Klimadiplomaten als sehr wichtig. Eine neue Plattform soll dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Motivation dienen. Auch Unternehmen oder Städte können und sollen mitmachen.

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  • EMOTIONALER AUFRUF:

Die Konferenz bekennt sich ausdrücklich zum Klimaabkommen von Paris und fordert schnelles und entschiedenes Handeln. Die allgemein formulierte Erklärung wurde nicht verabschiedet, sondern durch Applaus gutgeheissen – als Signal ist sie trotzdem wichtig. Die Staatengemeinschaft setzt damit ein Zeichen für die Staaten, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Ihnen soll mit Geld und Know-how besser geholfen werden. Das Papier heisst «Marrakesch-Aufruf zum Handeln für unser Klima und nachhaltige Entwicklung».

  • WER SPRICHT WORÜBER MIT WEM:

Das Thema der Konferenz war die Umsetzung des historischen Paris-Abkommens, da gibt es unzählige Fragen zu klären. Zeit dafür ist bis 2020, dann wird das Abkommen wirksam. Ein Beispiel: Die Staaten müssen es schaffen, dass alle ihre Klimaschutz-Ziele vergleichbar darstellen und keiner mogelt, damit man ausrechnen kann, wie weit die Welt in der Summe schon ist beim CO2-Sparen. In Marrakesch wurde eine Struktur für die Arbeitsprozesse festgelegt, damit klar ist, welches Thema wie besprochen wird. Also eine Art Fahrplan für die eigentlichen Verhandlungen über die Regeln.

  • GELD FÜR DEN KLIMASCHUTZ:

Schon vor der Konferenz in Marrakesch haben die Industriestaaten einen Fahrplan vorgelegt, wie sie ab 2020 pro Jahr 100 Milliarden US-Dollar an staatlichen und privaten Mitteln für den Klimaschutz in aller Welt geben wollen. Die anderen Länder haben diesen Fahrplan nun begrüsst. Er soll erst mal bis 2025 gelten, allerdings wird über Details noch Streit erwartet.

  • GELD FÜR ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL:

Der Anpassungs-Fonds ist einer der grösseren Streitpunkte in der Klimadiplomatie. Die Länder, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, hätten gern mehr Geld und sichere Zusagen. Deutschland ist der grösste Geber des Fonds. Wie er nach 2020 genau organisiert werden soll ist offen – auch weiterhin.

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