Der Streik bei der Deutschen Bahn ist beendet. Die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) arbeiten wieder. Ab Sonntag könnten Fahrgäste auf den bundesweiten Hauptstrecken rund 60 Prozent des regulären Angebots nutzen, teilte die Deutsche Bahn mit.
Die Rückkehr zum kompletten Normalfahrplan sei ab Montagmorgen bei Betriebsbeginn möglich, erklärte die Bahn. Die Züge und das dafür benötigte Personal müssten nach dem Streik-Ende erst wieder an ihre Einsatzorte gelangen.
Noch keine Gespräche vereinbart
Der Arbeitskampf hat den Staatskonzern nach Angaben von Bahn-Chef Rüdiger Grube über 100 Millionen Euro gekostet. Die GDL drohte mit neuen Streiks, sollte die Bahn ihr nicht entgegenkommen. Vorläufig seien nach Angaben eines Bahn-Sprechers noch keine neuen Gespräche vereinbart.
Ursprünglich hätte der Ausstand noch 34 Stunden länger bis Montag 04.00 Uhr früh dauern sollen. Die GDL hatte die Verkürzung des Streiks am Freitag als Geste der Versöhnung im Tarifkonflikt angekündigt.
Mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten
Die Gewerkschaft forderte für die Beschäftigten mehr Geld sowie eine kürzere Arbeitszeit. Kern des Konflikts ist, dass die GDL ausser für die 20‘000 Lokführer auch für rund 17‘000 Zugbegleiter und Rangierführer verhandeln will.
Die Vertretung dieser Gruppe beansprucht allerdings die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für sich. Die Bahn lehnt aber konkurrierende Gehaltsabschlüsse ab.
Es gibt auch Profiteure
Vom Ausstand der Lokführer profitierten in den vergangenen Tagen vor allem Fernbuslinien und Mitfahrzentralen. «Das wird ein Rekordwochenende», sagte etwa eine Sprecherin des Fernbus-Betreibers meinfernbus.de in Berlin. Ein Sprecher von deinbus.de sagte: «Wir haben doppelt so viele Passagiere wie sonst im Bus.»
Ein Sprecher der Online-Mitfahrzentrale mitfahrgelegenheit.de, sagte, an einem normalen Freitag würden 100'000 Plätze gebucht. In der vergangenen Woche seien es mehr als 250'000 gewesen. Der Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands sprach von 40 bis 50 Prozent mehr Geschäft als an normalen Tagen.
Bahnstreik in Deutschland – die Bilder
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Bild 1 von 7Legende: Viele Deutsche sind auf die Strassen ausgewichen. Diese sind jetzt überall verstopft. Keystone
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Bild 2 von 7Legende: Auf dem Potsdamer Platz in Berlin demonstrieren die deutschen Lokführer für ihre Anliegen. Reuters
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Bild 3 von 7Legende: Die Lokomotiven stehen in Scharen auf den Abstellgleisen. Keystone
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Bild 4 von 7Legende: Die Anzeigetafeln an deutschen Bahnhöfen bieten derzeit vor allem eine Information: «Zug fällt aus». Keystone
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Bild 5 von 7Legende: Fährt doch mal ein Zug, wird dieser natürlich gleich von Pendlerscharen beansprucht. Keystone
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Bild 6 von 7Legende: Bei den meisten Zügen heisst es allerdings: «Bitte nicht einsteigen». Keystone
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Bild 7 von 7Legende: Die Reisenden haben keine Wahl, als auf andere Transportmöglichkeiten auszuweichen. Fernbusse stehen hoch im Kurs. Reuters