Das Zugunglück im bayrischen Bad Aibling geht nach Angaben der Ermittler auf menschliches Versagen zurück. Gegen den Fahrdienstleiter sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die beiden Nahverkehrszüge waren vor einer Woche bei Bad Aibling frontal zusammengestossen. Elf Menschen kamen ums Leben. Mehr als 80 Insassen wurden verletzt, viele von ihnen schwer.
Fahrdienstleiter hat inzwischen ausgesagt
Der Fahrdienstleiter hatte beide Züge auf der eingleisigen Strecke passieren lassen. Er habe sich nach anfänglicher Aussageverweigerung inzwischen ausführlich geäussert, sagte der leitende Oberstaatsanwalt. Zum Inhalt der Vernehmungen machte er keine Angaben.
«Was wir momentan haben, ist ein furchtbares Einzelversagen», so die Ermittler. Gegen den 39-jährigen Mann mit mehrjähriger Berufserfahrung sei bereits kurz nach dem Unglück ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet worden.
«Hätte er sich regelgemäss verhalten, wäre es nicht zum Zusammenstoss gekommen», so der leitende Oberstaatsanwalt. Er habe aber nicht vorsätzlich gehandelt. Als der Mann seinen Fehler bemerkte, habe er noch einen Notruf abgesetzt. «Aber der ging ins Leere.»