Zypern wird von der internationalen Gemeinschaft unterstützt. Die Parlamentarier taten sich allerdings schwer. Sie debattierten mehrere Stunden, der Entscheid fiel schliesslich knapp.
Für die zehn Milliarden Euro von den Euroländern und dem IWF muss der Inselstaat viel hergeben. Zypern muss seinen überdimensionierten Bankensektor einer Radikalkur unterziehen, muss rund 13 Milliarden Euro selber stemmen. Der Sektor ist der wichtigste Wirtschaftszweig Zyperns. Die erste Hilfstranche könnte im Mai fliessen.
Einige Voraussetzungen hat Zypern bereits erfüllt: Sparer werden gezwungen, bis zu 60 Prozent ihrer Einlagen dem Staat abzugeben. Kleinsparer mit weniger als 100‘000 Euro werden allerdings verschont. Und: Die Laiki-Bank soll in eine Good Bank und eine Bad Bank aufgeteilt werden. Laiki ist die zweitgrösste Bank Zyperns.
Vor dem Parlament demonstrierten rund 400 Menschen gegen die Vereinbarung. «Nein» war auf zahlreichen Transparenten zu lesen. «Kämpft für unsere Rechte», skandierten die Protestierenden.
«Wieder atmen»
Der Präsident Zyperns atmete nach dem Entscheid des Parlaments auf. Nikos Anastasiades sagte, die Zustimmung werde Zypern erlauben «wieder zu atmen». Ein Nein hätte den «sofortigen wirtschaftlichen Tod» Zyperns bedeutet, sagte ein Verantwortlicher.
Die Opposition hielt dagegen, Zypern müsse sich dem Spar-Diktat nicht beugen. Die Insel könnte besser mit einer eigenen Währung auskommen. Einige Politiker forderten gar eine Volksabstimmung über einen koordinierten Austritt Zyperns aus der Eurozone.