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Internationaler Tourismus Es geht aufwärts mit der ägyptischen Wirtschaft

  • In Ägypten blüht der Tourismus wieder auf. Im ersten Quartal des Jahres sind gut 37 Prozent mehr Touristen ins Land gekommen.
  • Der Tourismus ist in Ägypten ein wichtiger Wirtschaftszweig. Es profitieren viele Menschen ganz direkt davon.
  • Aufgrund des politischen Umsturzes 2011, mehrerer Terroranschläge und dem Anschlag auf ein russisches Passagierflugzeug 2015 brach die Tourismusbranche grossflächig ein.

«Es hat keine grösseren Anschläge mehr gegeben», sagt Astrid Frevel, Journalistin in Kairo. Sicherheitsprobleme gebe es nur noch im Norden des Sinai, aber diese Region sei sowieso für den Tourismus nicht zentral. Die Sicherheitsvorkehrungen seien massiv verstärkt worden, vor allem an den Flughäfen. «Man wird oft zwei- bis dreimal kontrolliert, wenn man ins Innere einer touristischen Einrichtung gelangen will», sagt Frevel.

Russen zögern noch

Nach dem Abschuss eines russischen Passagierflugzeugs über Scharm el Scheich 2015, bei dem 224 Menschen ums Leben kamen, waren die Buchungen russischer Touristen zurückgegangen. Ägypten habe deshalb versucht, andere Besuchergruppen anzusprechen, sagt Frevel. Vor allem auf den asiatischen Märkten habe das Land Erfolg gehabt. «Wenn man in Kairo ins ägyptische Museum geht, dominieren dort asiatische Gäste», erzählt Frevel, «Chinesen, Japaner oder Inder». Die russischen Touristen seien noch nicht in Scharen zurückgekommen, sagt Frevel. Die europäischen Touristen seien auf Destinationen in Griechenland oder Spanien ausgewichen.

Kein Vergleich zum Rekordjahr

Im Jahr 2010 waren noch knapp 15 Millionen Touristen nach Ägypten gekommen. Im ersten Quartal des Jahres 2018 waren es wieder 2,38 Millionen Menschen, was im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Anstieg um 37 Prozent bedeutet. Die Einnahmen der Branche stiegen im ersten Quartal 2018 um 83 Prozent an und betrugen 2,2 Milliarden Dollar, wie ein Regierungsvertreter sagte.

2011 war der ägyptische Langzeit-Herrscher Hosni Mubarack gestürzt worden. Bei den Wahlen 2012 wurde der Muslimbruder Mohammed Mursi Präsident. Nach Protesten und einem Militärputsch 2014 steht ein Vertreter der Armee, Abdel Fattah al-Sisi, an der Spitze des Staates.

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