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IS-Attacke in Iran Angreifer töten mindestens 15 Pilger aus Auto heraus

  • Mindestens 15 Menschen sind bei einem Anschlag in Iran ums Leben gekommen.
  • Der IS hat den Anschlag in der Stadt Schiras für sich reklamiert.
  • Zudem sollen Sicherheitskräfte gemäss Augenzeugen auf Trauernde am Grab von Mahsa Amini geschossen und Dutzende Menschen verhaftet haben.

Zum Abschluss der Trauerperiode für die verstorbene Mahsa Amini ist es erneut zu Gewalt in Iran gekommen. In der Stadt Schiras haben drei Angreifer an einem Schrein aus einem Auto heraus das Feuer auf Pilger eröffnet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtet. Beim Angriff sollen mindestens 15 Menschen getötet und dutzende Personen verletzt worden sein.

Zwei der Täter habe die Polizei verhaftet, nach dem dritten werde noch gefahndet. Die Nachrichtenagentur machte sunnitische Extremisten für den Anschlag verantwortlich. Inzwischen hat die Terrororganisation IS den Anschlag für sich reklamiert. Die Mehrheit der Muslime im Iran gehört dem schiitischen Glauben an.

Putin will Iran bei «Terrorbekämpfung» unterstützen

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem Iran bei der Abwehr terroristischer Bedrohungen zu verstärken. «Ich möchte die Bereitschaft der russischen Seite zum weiteren Ausbau der Kooperation mit unseren iranischen Partnern in Richtung Antiterrorkampf bekräftigen», hiess es in einem veröffentlichten Telegramm Putins an Irans Präsidenten Ebrahim Raisi.

Die USA hatten zuletzt Befürchtungen geäussert, dass Russland dem Iran bei der Niederschlagung der Massenproteste im Land helfen könne.

Unruhen am Grab von Mahsa Amini

Neben dem Anschlag in der Stadt Schiras sollen am Grab von Mahsa Amini gemäss Augenzeugen Sicherheitskräfte auf Trauernde geschossen haben. Des Weiteren sollen Dutzende Menschen verhaftet worden sein.

Der Tod der 22-Jährigen in Polizeigewahrsam hat die derzeitige Protestwelle gegen die iranische Regierung ausgelöst. Die halbstaatliche Nachrichtenagentur Isna meldete, dass sich rund 10'000 Menschen am letzten Tag der traditionell 40 Tage dauernden Trauerperiode beteiligt hätten. Trotz eines Grosseinsatzes der Polizei marschierten die Trauernden zum Friedhof.

Religiöse Studenten protestieren vor britischer Botschaft

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In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Hunderte Regierungsanhänger vor der britischen Botschaft protestiert. Bei den Demonstranten handelte es sich vor allem um systemtreue Studenten der islamischen Seminare, wie Augenzeugen am Donnerstag berichteten.

Sie riefen Parolen gegen die Sender BBC Persian und Iran International, die in London ansässig sind. Vor wenigen Tagen hatte das iranische Aussenministerium die Konzerne der Sender auf eine Terrorliste gesetzt.

SRF 4 News, 26.10.2022, 21:00 Uhr ; 

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