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International Isis-Kämpfer preschen weiter voran

Die Dschihadisten der radikal-islamischen Isis haben nach Angaben der syrischen Opposition im Grenzgebiet zum Irak drei strategisch wichtige Städte erobert. Damit kommt die Extremistengruppe ihrem Ziel immer näher, aus den kontrollierten Gebieten ein Kalifat zu gründen.

Kämpfer der radikal-islamischen, sunnitischen Islamistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Grosssyrien (Isis) haben die drei strategisch wichtigen Städte Muhassan, Albulil und Albuomar erobert. Damit kommen sie ihrem Ziel näher, die von ihr kontrollierten Gebiete in beiden Staaten zu verbinden und ein Kalifat zu errichten. «Sie preschen voran», sagte ein Vertreter der Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Schiitenführer: «Isis ist eine böse Kraft»

Kurden schlagen Isis zurück

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Die kurdische «Peschmerga»-Armee hat nach eigenen Angaben Isis-Terroristen nördlich von Bagdad vertrieben. Wie die kurdische Nachrichtenseite «Rudaw» berichtete, rückten die Peschmerga in die Provinz Dijala nordöstlich von Bagdad vor, um dort gegen die Isis zu kämpfen. Die von der Isis kontrollierte Stadt Dschalula sei «zu 90 Prozent» befreit.

Der Druck auf Iraks schiitischen Regierungschef Nuri al-Maliki steigt derweil weiter an. Das Oberhaupt der Schiiten, Grossayatollah Ali al-Sistani, rief al-Maliki zur raschen Bildung einer neuen Regierung auf, die von der ganzen Nation akzeptiert werde.

Der einflussreiche Schiitenführer al-Sistani rief die gesamte Bevölkerung zum Kampf gegen die Isis-Dschihadisten auf. Sollte die extremistische Organisation nicht «bekämpft und aus dem Irak vertrieben werden, werden es morgen alle bedauern», sagte sein Sprecher Ahmed al-Safi in Kerbela. Doch dann sei es zu spät. «Isis ist eine böse Kraft.»

Dem Schiiten al-Maliki wird vorgeworfen, durch eine Diskriminierung der sunnitischen Minderheit die Spaltung des Landes vorangetrieben zu haben. Seine Partei hat gleichwohl die Parlamentswahl Ende April gewonnen – und er bemüht sich derzeit um die Bildung einer neuen Regierung.

USA wollen notfalls militärisch eingreifen

In seiner Lagebeurteilung des Iraks hatte US-Präsident Barack Obama am Donnerstag al-Maliki erneut zu einer Politik der nationalen Einheit aufgefordert. Alle Iraker müssten ihre Interessen vertreten sehen, Schiiten, Sunniten, Kurden, sagte Obama in Washington. Diesem Aufruf für eine neue irakische Regierung schloss sich Frankreich an. Als Hilfe für die von den sunnitischen Isis-Kämpfern bedrängte irakische Regierung sagte Obama gezielte Angriffe und Hilfe durch bis zu 300 «Militärberatern» zu.

US-Aussenminister John Kerry beginnt am Sonntag eine sechstägige Reise durch den Nahen Osten und Europa zu Beratungen über die Irak-Krise.

Hunderttausende auf der Flucht

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Nach UNO-Angaben haben die Kämpfe im Irak inzwischen mehr als eine Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Zu 500'000 Vertriebenen aus der westlichen Anbar-Provinz seien seit Beginn der Isis-Offensive eine halbe Million Menschen aus dem nördlichen Mossul sowie Zehntausende aus dem Osten hinzugekommen. Die finanziellen Mittel sind knapp.

Der Iran sieht die USA in der Verantwortung. Obama fehle der «ernsthafte Wille, den Terrorismus im Irak und in der Region zu bekämpfen», sagte Vize-Aussenminister Hossein Amir Abdollahian laut staatlichen iranischen Medien. Anstatt die nationale Einheit und die Regierung zu stärken, treibe Washington einen Keil zwischen unterschiedliche Gruppen im Irak, sagte Abdollahian weiter.

Keine iranischen Truppen im Irak

Nach US-Angaben hat der Iran einige Agenten zur Unterstützung der irakischen Regierung in den Irak geschickt. Nach Beginn der Isis-Offensive hatte der iranische Präsident Hassan Rohani Irak die volle Unterstützung seines Landes im Kampf gegen den Terror versichert. Sein Aussenministerium stellte aber rasch klar, dass der Iran keine Truppen entsenden werde.

Die Isis kämpft im syrischen Bürgerkrieg gegen die Regierungstruppen sowie gegen andere Islamisten-Gruppen. Im benachbarten Irak ist sie in den letzten zehn Tagen nach einer Blitzoffensive ins Umland von Bagdad vorgestossen. Bei stundenlangen Kämpfen zwischen Extremisten und Regierungstruppen in Al-Kaim an der Grenze zu Syrien wurden über Nacht 34 Soldaten getötet, wie aus Militärkreisen verlautete.

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