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Ist die Kanzlerin gesund? Angela Merkels zweiter Zitteranfall

  • Zum zweiten Mal in 10 Tagen hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Schwächeanfall vor laufenden Kameras erlitten.
  • Bei einem offiziellen Termin heute Morgen zitterte die deutsche Bundeskanzlerin sichtlich am ganzen Körper.

Es passiert bei der Überreichung der Ernennungsurkunde an die neue Justizministerin im Schloss Bellevue. Merkel – an der Seite des Bundespräsidenten fängt plötzlich unkontrolliert an zu zittern. Ein Mitarbeiter reicht ihr ein Glas Wasser, das sie aber ablehnt.

Die Bilder verbreiten sich in Windeseile. Was ist da los, fragen sich deutsche Medien. Doch ihr Sprecher beschwichtigt: Merkel gehe es gut, und sie würde wie geplant zum G20-Gipfel nach Japan reisen. Trotzdem machen sich viele in Deutschland Sorgen.

Ein psychologisches Phänomen?

Schon vor einigen Tagen beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski hatte Merkel einen Schwächeanfall erlitten. Ihr Sprecher liess damals verlauten, sie habe in der Hitze zu wenig getrunken. Sie selbst betonte noch am selben Tag: «Ich habe inzwischen mindestens drei Gläser Wasser getrunken, das hat offensichtlich gefehlt. Und insofern geht es mir sehr gut».

Es gibt keinerlei Grund zur Sorge.
Autor: Deutscher Regierungsvertreter

Mediziner sagen, ein Zittern wegen Hitze und Wassermangel sei möglich. Bei dem zweiten Zitteranfall im Schloss Bellevue könnte etwas anderes im Spiel gewesen sein: ein psychologisches Problem, weil Merkel ein erneutes Zittern vermeiden wollte: «Die Erinnerung an den Vorfall in der letzten Woche führte zu der Situation heute – also ein psychologisch-verarbeitender Prozess», sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. «Es gibt keinerlei Grund zur Sorge.»

Der Fels in der Brandung

Wie keine andere war die 64-jährige Bundeskanzlerin in ihrer 14-jährigen Amtszeit ein Fels in der Brandung. Mit legendärem Arbeitsethos. Sie gilt als zäh und unverwüstlich. Bei schwierigen Verhandlungen macht sie auch ohne mit der Wimper zu zucken die Nächte durch – heisst es beispielsweise in Brüssel.

Und die Agenda der Kanzlerin ist dicht. Heute Nachmittag flog Merkel Richtung Japan ab. Als nächster Stresstest wartet dort der G20-Gipfel auf sie. Und am Sonntag ist sie bereits wieder am EU-Sondergipfel, wo es um die Besetzung der Spitzenjobs in der EU geht, unter anderem um die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Juncker.

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