- Auch am vierten Tag der Wahl zum neuen Staatspräsidenten in Italien haben Parlamentarier und Regionen-Vertreter keinen Sieger gefunden.
- Obwohl am Donnerstag erstmals nicht mehr die Zweidrittel-, sondern nur die absolute Mehrheit der insgesamt 1009 Stimmen nötig gewesen wäre, kam niemand auf mindestens 505 Stimmen.
- Somit geht es am Freitagvormittag in den nächsten Wahlgang.
Auf der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Amtsinhaber Sergio Mattarella, dessen Amtszeit am 3. Februar endet, verhandelten die Lager von Mitte-Rechts und Mitte-Links weiter intensiv über mögliche Kandidaten. Die politischen Gegner schienen sich dabei nach wie vor nicht entscheidend anzunähern. Die rechten Parteien riefen ihre Wahlleute auf, sich zu enthalten. Darauf warfen am Ende 441 Delegierte keine Stimmkarten ein.
Das Mitte-Links-Lager gab hingegen 261 weisse Stimmkarten ab. Die meisten Stimmen bekam wie bereits am Mittwoch der aktuelle Staatspräsident Sergio Mattarella – obwohl er eine zweite Amtszeit schon ausgeschlossen hatte. Die Regierungsparteien von der rechten Lega bis zu den Sozialdemokraten wollen vermeiden, dass die Regierung an einer möglichen Kampfabstimmung zerbricht.
Ärger über Wahldauer wächst
In Rom wächst unterdessen der Ärger darüber, dass sich die Wahl so lange hinzieht – auch bei jenen, die selbst wählen. «Mir tut das für das Land leid», sagte die erfahrene Senatorin Emma Bonino. Der frühere Ministerpräsident, Matteo Renzi, kritisierte das taktische Verhalten der Parteien: «Dieser Kinderkram muss aufhören.»