In der Hängepartie nach dem Wahlpatt in Italien hat Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi auf eine rasche Entscheidung gedrängt. Er stehe weiter zu seinem Koalitionsangebot an den Mitte-Links-Politiker Pier Luigi Bersani, sagte Berlusconi.
«Bersani ist eine vernünftige Person, er muss verstehen, dass wir eine vernünftige Regierung brauchen.» Andernfalls müsse es so schnell wie möglich Neuwahlen geben.
Bersani: Dramatische Situation
Staatspräsident Giorgio Napolitano hatte Bersani in der vergangenen Woche den Auftrag erteilt, sich trotz des Patts im Senat um eine tragfähige Mehrheit zu bemühen.
Bersanis Bündnis hatte bei den Wahlen Ende Februar zwar im Abgeordnetenhaus eine Mehrheit errungen, braucht im Senat aber einen Koalitionspartner. Sollte Bersani mit seinen Gesprächen scheitern, drohen Italien Neuwahlen.
Derweil hat Bersani seine Gespräche für die Regierungsbildung fortgesetzt. Er traf sich mit Gewerkschaftsvertretern am Sitz des Abgeordnetenhauses. Auch Treffen mit den Vertretern aller Parteien und Bündnisse standen noch auf dem Programm. «Es braucht eine Regierung, es bräuchte sogar eine, die Wunder vollbringt», sagte Bersani. «Die Situation ist dramatisch.»