Vor dem Amtssitz des italienischen Ministerpräsidenten in Rom ist es zu einer Schiesserei gekommen. Eine schwangere Passantin und zwei Polizisten wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Der Polizist könnte gelähmt bleiben.
Augenzeugen berichteten, der Schütze hat aus fünf Metern Entfernung auf die Carabinieri geschossen. Er gab sieben Schüsse ab. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Hunderte Menschen auf dem Platz vor dem Regierungssitz.
Der 49jährige Schütze wurde verhaftet. Der Täter hatte rund 50 Schuss Munition bei sich. «Es hätte ein Massaker werden können», meinten Justizbeamte laut der Zeitung «Corriere della Sera».
Bei seiner Einvernahme gab der Täter an, die Idee zu dem Anschlag sei ihm vor 20 Tagen gekommen. «Ich wollte die Politiker treffen. Uns geht es schlecht und sie helfen uns nicht», erklärte der Mann. Nachdem er jedoch nicht an Politiker herankam, schoss er auf die Carabinieri und die Frau.
«Tragischer Akt»
Der neue italienische Innenminister bezeichnete die Schüsse als «tragischer krimineller Akt» eines Arbeitslosen, der sich offenbar habe umbringen wollen.
Die Staatsanwaltschaft teilte später mit, beim Mann handelte es sich um einen Arbeitslosen aus Süditalien. Die Ermittler sagten, der Schütze könnte an einer psychischen Erkrankung leiden.
Neue Regierung vereidigt
Der 46jährige Linksliberale Enrico Letta und sein 21köpfiges Kabinett legten zum Zeitpunkt der Schiesserei den Amtseid im Präsidentenpalast in Rom ab.
Der Quirinalspalast liegt rund einen Kilometer entfernt vom Sitz des Ministerpräsidenten, dem Palazzo Chigi.