- Zum Jahrestag der Amtseinführung des US-Präsidenten versammelten sich Hunderttausende zum «Women's March» gegen Donald Trump.
- In über 300 Städten fanden Protestaktionen statt. Allein in Los Angeles kamen mehr als 500'000 Demonstranten zusammen.
- Viele Teilnehmerinnen sahen angesichts der #MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung auch einen aktuellen Anlass, um auf die Diskriminierung von Frauen aufmerksam zu machen.
- Der Präsident reagierte, indem er unter anderem auf seine wirtschaftlichen Erfolge für Frauen anspielte.
Knapp eine Million Menschen haben sich am ersten Jahrestag des Amtsantritts von Donald Trump in US-Städten zusammengefunden, um gegen den US-Präsidenten auf die Strasse zu gehen.
Grösste Demo in Los Angeles
Allein in Los Angeles protestierten am Samstag nach Angaben der Stadtverwaltung etwa eine halbe Million Menschen. In New York gab die Polizei die Zahl der Demonstranten mit 200'000 an. Insgesamt waren in mehr als 300 Städten Protestaktionen zum «Women's March» (Marsch der Frauen) angekündigt.
Im vergangenen Jahr waren bei diesen Aktionen landesweit mehr als drei Millionen Menschen gegen Trump auf die Strasse gegangen.
Wenn man einen Clown wählt, muss man mit Zirkus rechnen
Auf Plakaten waren Parolen wie «Der Platz einer Frau ist im Weissen Haus» oder «Wenn man einen Clown wählt, muss man mit Zirkus rechnen».
Anspielung auf #MeToo-Debatte
Demonstrantinnen trugen vielerorts pinkfarbene Strickmützen mit Katzenohren – so genannte «Pussy Hats» in Anspielung auf Trumps berühmt gewordene Äusserung, dank seiner Berühmtheit könne er Frauen jederzeit in den Schritt fassen, wenn er das wolle. Die pinken Wollmützen sind zu einem Symbol der Frauen-Proteste gegen Trump geworden.
Viele Protestierende sahen angesichts der #MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung eben auch einen aktuellen Anlass, auf die Diskriminierung von Frauen aufmerksam zu machen. Tausende hielten denn auch Plakate hoch, auf denen Parolen wie «Kämpfe wie ein Mädchen» stand.
In Washington selber verlief der Demonstrationszug vom Lincoln Memorial bis vor das Weisse Haus. Unter den Teilnehmern waren Vitessa Del Prete und ihre 14-jährige Tochter Tanaquil Eltson, beide im Superwoman-Partnerlook. Seit Jahrzehnten sei sexuelle Belästigung ein Thema, sagte die 51-jährige Del Prete. «Es bessert sich – aber wir sind noch lange nicht da, wo wir sein sollten».
Trump reagiert auch mit Sarkasmus
Der Gescholtene seinerseits reagierte teils mit Hohn und Spott auf die Proteste: Er forderte die Menschen über Twitter auf, auf die Strasse zu gehen und «die historischen Meilensteine und den noch nie dagewesenen wirtschaftlichen Erfolg und die Wertschöpfung zu feiern, die sich in den vergangenen zwölf Monaten ereignet haben». «Schönes Wetter überall in unserem grossartigen Land, ein perfekter Tag für alle Frauen, um zu marschieren», ergänzte der Präsident.
Zudem feierte Trump via Tweet «die niedrigste Arbeitslosenquote bei Frauen seit 18 Jahren».
Kundgebungen auch in Europa geplant
Weitere Demonstrationen sind für heute Sonntag geplant, unter anderem in Las Vegas, aber auch in europäischen Städten wie Berlin, Paris und London.