- Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich über eine Attacke in Nordrhein-Westfalen entrüstet gezeigt.
- Der Bürgermeister der westdeutschen Stadt Altena, Andreas Hollstein (CDU), war am Montagabend bei einem Messerangriff verletzt worden.
- Er konnte mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden.
- Die Behörden halten ein politisches Motiv für wahrscheinlich, die genauen Hintergründe sind aber noch unklar.
Altena ist deutschlandweit bekannt, weil es mehr Flüchtlinge aufnimmt, als es nach dem Verteilschlüssel aufnehmen müsste. Nun ist die Stadt in Nordrhein-Westfalen erneut in den Schlagzeilen: Andreas Hollstein, Bürgermeister und CDU-Mitglied, ist am Montagabend in einem Dönerladen von einem etwa 60-jährigen Mann mit einem Messer angegriffen worden.
Der Besitzer des Imbissstandes und sein Sohn schafften es, den Angreifer niederzuringen und ihm das Messer abzunehmen. Die Polizei konnte den Mann festnehmen.
Hollstein, will sich auch nach dem Messerattentat auf ihn weiterhin für Flüchtlinge einsetzen. «Ich weiss, wofür ich's mache, und ich mach's auch weiter», sagte Hollstein. Seine Ehefrau habe ihn in den vergangenen beiden Jahren wiederholt vor einem «Szenario» wie bei der Messerattacke im Döner-Imbiss gewarnt, so der CDU-Politiker.
Auszeichnung durch die Kanzlerin
Noch im Mai hatte Hollstein einen Termin bei der deutschen Bundeskanzlerin. Merkel zeichnete die Kommune im Sauerland für ihre gute Flüchtlingsarbeit mit dem Nationalen Integrationspreis aus.
Der Kommunal-Politiker der CDU hatte sich dafür eingesetzt, dass die 18’000-Einwohner-Stadt mehr Flüchtlinge aufnimmt als vorgesehen – auch um den starken Bevölkerungsschwund zu stoppen. Dafür erntete er aber auch Kritik und erhielt Hassmails, wie er bei der Preisverleihung in Berlin selbst berichtete.
Täter schimpfte über liberale Flüchtlingspolitik
Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass es einen politischen Hintergrund bei diesem Anschlag gibt, äusserte sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Der mutmassliche Täter habe Bemerkungen über die liberale Flüchtlingspolitik Hollsteins gemacht, die diesen Rückschluss zuliessen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel äusserte sich bestürzt: «Ich bin entsetzt über den Messerangriff auf Bürgermeister Andreas Hollstein – und sehr erleichtert, dass er schon wieder bei seiner Familie sein kann«, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert im Namen der Kanzlerin.