- Die Regierung in Canberra hat die Anerkennung von West-Jerusalem als israelische Hauptstadt rückgängig gemacht.
- Der Status von Jerusalem solle als Teil der Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern entschieden werden.
- Die australische Botschaft bleibt somit in Tel Aviv.
Nach nur wenigen Jahren hat Australien die Anerkennung von West-Jerusalem als Israels Hauptstadt wieder revidiert. Das teilte die australische Aussenministerin Penny Wong mit.
Der Status von Jerusalem solle bei Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern entschieden werden. Die australische Botschaft sei immer in Tel Aviv gewesen und werde dort auch bleiben, so Wong. Australien stehe zu einer Zwei-Staaten-Lösung, in der Israel und ein zukünftiger Palästinenserstaat «in Frieden und Sicherheit» koexistierten.
Die neue australische Regierung von Premierminister Anthony Albanese ändert damit den Kurs des Vorgängers Scott Morrison. Dieser hatte im Dezember 2018 West-Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt, die Botschaft allerdings in Tel Aviv belassen. Palästinenservertreter hatten die Entscheidung damals scharf kritisiert.
Zuvor hatten die USA 2017 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt und ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Die Verlegung der US-Botschaft war für die Israelis ein historischer Schritt, für die Palästinenser ein Affront.
Entscheid stört Israel
Israels Ministerpräsident Jair Lapid äusserte sich enttäuscht. Er sprach von einer «hastigen Entscheidung».
«Wir können nur hoffen, dass die australische Regierung andere Dinge ernsthafter und professioneller handhabt. Jerusalem ist die ewige und vereinigte Hauptstadt Israels und nichts wird dies jemals ändern», sagt Lapid. Das Aussenministerium kündigte an, den australischen Botschafter einzubestellen.