- Nach dem angeblichen Raketentest vom Sonntagmorgen baut Nordkorea seine Drohkulisse gegen die USA verbal weiter aus.
- Die USA sollten nicht die Realität verkennen, dass ihr Festland und ihre Gebiete im Pazifik «in sichtbarer Reichweite für einen Militärschlag» seien, heisst es heute aus Pjöngjang.
- Zudem kündigt Diktator Kim Jong Un weitere Raketen- und Atomversuche an.
- Laut südkoreanischen Medien will sich der UNO-Sicherheitsrat am Dienstag mit dem jüngsten Raketentest befassen.
Nordkorea ist bemüht, den jüngsten Raketentest als grossen Erfolg zu verkaufen: Die neue ballistische Mittelstreckenrakete – getestet unter Anleitung von Machthaber Kim Jong Un – sei in der Lage, «grosse und schwere Atomsprengköpfe» zu befördern, heisst es heute Montag in den Staatsmedien.
Mit der neuen Boden-Boden-Rakete des Typs Hwasong-12 verfügt Nordkorea nach eigenen Angaben nun über eine perfekte Waffe, die die «militär-strategische und taktische Idee» der herrschenden Arbeiterpartei und den Anforderungen der Gegenwart entspricht. Das Land habe die Mittel für einen Vergeltungsschlag. Ähnlich hatte sich Nordkorea nach dem Test einer Mittelstreckenrakete eines anderen Typs im Februar geäussert.
Signal auch an Südkoreas neue Regierung
Im Ausland wurde der Test als erneuter Verstoss gegen UN-Resolutionen verurteilt, die der kommunistischen Führung Tests unter Verwendung ballistischer Raketentechnik untersagen. Allgemein wird er nicht nur als Machtdemonstration gegenüber den USA, sondern auch als direkte Herausforderung der neuen Regierung in Südkorea gewertet. Präsident Moon Jae In, der am vergangenen Mittwoch angetreten war, hatte erklärt, wieder stärker auf die international isolierte Führung in Pjöngjang zugehen zu wollen.