Das Wichtigste in Kürze
- 2089 Menschen wurden 2016 durch Minen getötet, mehr als 6500 verletzt.
- Pro Jahr werden weltweit für die Säuberung von Minenfeldern rund 500 Millionen Franken ausgegeben.
- 160 Länder haben die Ottawa-Konvention unterzeichnet. Sie verbietet Landminen.
Im vergangenen Jahr sind mindestens 2089 Menschen durch Landminen ums Leben gekommen, wie die internationale Kampagne gegen Landminen in ihrem diesjährigen Bericht bekannt gibt. Mehr als 6500 Menschen wurden weiter durch diese Art von Sprengkörpern verletzt. Am meisten Opfer gab es 2016 in Afghanistan, Libyen, der Ukraine und im Jemen. In Wien findet vom 18. bis am 22. Dezember der Internationale Kongress gegen Landminen statt. Weitere Länder sollen überzeugt werden, keine Minen mehr zu benutzen.
Minen verrotten nicht
«Landminen werden zum Teil vergraben, zum Teil werden sie aus Flugzeugen abgeworfen und bleiben dann an der Oberfläche. Meistens werden sie benutzt, um eine Grenze zu ziehen und so den Feind am Vorrücken zu hindern», sagt Fredy Gsteiger, Auslandkorrespondent von SRF.
Das ganz grosse Problem beim Einsatz von Minen ist, dass sie ein Gebiet auf Jahre oder Jahrzehnte unsicher machen.
Zum Teil würden mit den Minen auch so genannte No-Go-Areale geschaffen. Die Minen dienten dort zum Einschüchtern des Gegners und der Zivilbevölkerung, ergänzt er. «Das ganz grosse Problem beim Einsatz von Minen ist, dass sie ein Gebiet auf Jahre oder Jahrzehnte unsicher machen.» Noch heute sterben Leute aufgrund von Minen, die im 2. Weltkrieg gelegt wurden. Pro Jahr kostet die Minensäuberung rund 500 Millionen Franken.
Was kostet eine Landmine?
Es sind vor allem Milizen
Über 160 Länder haben die Konvention gegen Landminen unterzeichnet. «Diese Länder setzen sie nicht mehr ein, zumindest, soweit man weiss», sagt Gsteiger. Neben einigen wenigen Regierungen wie beispielsweise Burma und Syrien würden sie aber grossmehrheitlich von Milizen, Rebellen, Guerillatruppen eingesetzt. Als Beispiele zählt Gsteiger die Terrormiliz IS, die Dschihadisten von Boko Haram in Nigeria und in verschiedenen Ländern Ableger von Al-Kaida auf.
Es liege in der Natur der Sache, dass diese Waffe zu fast 80 Prozent Zivilisten treffe. Bei Gewehren, Panzern, Flugzeugen und anderen Waffen könne man unterscheiden, ob man ein militärisches Ziel anvisiere, und man könne nach Möglichkeit versuchen, zivile Opfer zu vermeiden. «Bei anderen Waffen hingegen ist das nicht möglich, zum Beispiel bei Atombomben, Streubomben, Chemiewaffen – und eben Landminen.»
Nach dem Kriegsvölkerrecht muss beim Einsatz einer Waffe zwischen Zivilisten und Kombattanten unterschieden werden können. Deshalb sind die oben genannten Waffen verboten.