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Soldaten auf der Strasse.
Legende: In den Strassen von Marawi patrouillieren die Regierungstruppen. Reuters

Konflikt auf den Philippinen Mindestens 18 tote Zivilisten bei Kämpfen auf der Insel Mindanao

Die Gefechte in Marawi gehen weiter. Bislang kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. 90 Prozent sind auf der Flucht.

  • In der südphilippinischen Stadt Marawi geht der Konflikt zwischen den Regierungstruppen und den Islamisten weiter. Mindestens 18 Zivilisten wurden getötet.
  • Die Stadt auf der Insel Mindanao ist seit Tagen umkämpft. Deshalb hat Staatspräsident Duterte das Kriegsrecht verhängt.
  • Die Islamisten gehören zu einer Terrorgruppe, die dem IS die Treue geschworen hat.

Bei den Gefechten zwischen Regierungstruppen und islamistischen Rebellen sind in der südphilippinischen Stadt Marawi nach offiziellen Angaben 18 Zivilisten ums Leben gekommen. Acht Männerleichen seien am Sonntagmorgen in einer Schlucht nur etwa 200 entfernt von einem Kontrollposten des Militärs gefunden worden, teilte die örtliche Polizei mit.

Nahe der Universität habe man zudem die Leichen von drei Frauen, einem Kind und vier weiteren Männern geborgen. In einem von den Rebellen eroberten Spital seien zwei Mitarbeiter getötet worden.

Nach Angaben des Militärs vom Sonntag kamen in den Gefechten auf der Insel Mindanao bislang mehr als 100 Menschen ums Leben, davon mindestens 61 Rebellen. Zudem starben 13 Soldaten und 4 Polizisten.

Bis zu 90 Prozent der Bevölkerung auf der Flucht

Marawi wird seit Tagen von islamistischen Rebellen terrorisiert. Staatspräsident Rodrigo Duterte hat deshalb das Kriegsrecht verhängt. «Wir tun unser Bestes, um die Gegend so schnell wie möglich zu räumen», erklärte ein hochrangiges Militärmitglied am Samstag. «Wir entschuldigen uns bei unseren muslimischen Brüdern für die Störung am ersten Tag des Ramadans.»

Schätzungen zufolge sind bis zu 90 Prozent der mehr als 200'000 Einwohner Marawis auf der Flucht. Mehr als 2000 Bürger sollen in besonders umkämpften Bezirken der Stadt in der Falle sitzen. Ihnen könne derzeit nicht geholfen werden, sagte ein Provinzsprecher. Er rief die Bedrängten dazu auf, sich in ihren Häusern zu verschanzen.

Die Islamisten gehören überwiegend zur lokalen Terrorgruppe Maute, die der in Syrien, dem Irak und anderen Staaten aktiven Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat.

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