- Bodentruppen hätten die Grenze zu Syrien überschritten, sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim laut der Nachrichtenagentur DHA.
- Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu rückten die Soldaten mit Unterstützung der Freien Syrischen Armee vor.
- Die syrisch-kurdische YPG-Miliz dementiert den Einmarsch allerdings, sie spricht von Propaganda.
Die Türkei hat am Samstag mit Luftschlägen eine gross angelegte Offensive gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens begonnen. Die «Operation Olivenzweig» zielt auf die mit den USA verbündeten syrischen Volksschutzeinheiten YPG.
Ministerpräsident Yildirim hatte für Sonntag den Einsatz von Bodentruppen angekündigt. Nach Angaben von Anadolu sind türkische Panzer an der Grenze zu Syrien aufgefahren.
Die Türkei will eine 30 Kilometer breite Sicherheitszone in der nordsyrischen Provinz Afrin errichten. Das sei ein Ziel der am Wochenende gestarteten Offensive gegen kurdische Kämpfer, zitierte der türkische Sender HaberTürk MinisterpräsidentYildirim.
Einmarsch bisher nicht bestätigt
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Einmarsch zunächst nicht. Sie berichtete vorerst nur von heftigen Kämpfen zwischen «türkischen Truppen» und Einheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), einer Allianz unter Führung der YPG. Die Kämpfer versuchten nach Afrin vorzurücken, die Kurden hätten sie aber davon abgehalten.
Auch die YPG selbst dementiert den Einmarsch türkischer Truppen. Ein Kurden-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Ich kann versichern, dass niemand auch nur einen Zoll in die Region Afrin eingedrungen ist.» Dies sei nichts als Propaganda von türkischer Seite.
Auch türkische Luftwaffe greift ein
Beide Seiten griffen sich mit Artilleriefeuer an. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben. Auch die türkischen Luftangriffe gingen laut den Menschenrechtlern am Sonntag weiter. Am Vortag seien durch die Bombardements sechs Zivilisten gestorben, darunter ein Kind.