- Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat bestritten, dass Belgrad seine Truppen an der Grenze zu Kosovo zusammenzieht.
- Laut Vucic wird die serbische Truppenpräsenz in der Region sogar kontinuierlich abgebaut.
- Zuvor hatten die USA und Kosovo Belgrad vorgeworfen, mit dem Militär in Richtung Grenze vorgerückt zu sein.
In einer am Samstag gegenüber der Financial Times veröffentlichten Erklärung sagte Aleksandar Vucic, er werde die serbischen Streitkräfte in der Region abziehen, da eine Eskalation des Konflikts für Belgrads EU-Bestrebungen kontraproduktiv wäre. Er habe nicht die Absicht, den Streitkräften seines Landes zu befehlen, die Grenze zu Kosovo zu überschreiten.
Serbien will keinen Krieg.
«Letztes Jahr hatten wir 14'000 Mann in der Nähe der Verwaltungsgrenze, heute sind es 7500 und bald werden es nur noch 4000 sein», sagte Vucic. «Serbien will keinen Krieg», so Vucic weiter. «Wieso sollten wir das tun? Was wäre die Idee? Um unsere Position zu zerstören, die wir ein Jahr lang aufgebaut haben?»
USA besorgt
Pristina hatte Belgrad am Samstag vorgeworfen, mit Militär in Richtung des Kosovos vorgerückt zu sein – und zwar «aus drei verschiedenen Richtungen». Am Freitag hatte sich bereits Washington besorgt über den serbischen Truppenaufmarsch an der Grenze zum Kosovo geäussert und von einer beispiellosen Stationierung von Artillerie, Panzern und Infanterieeinheiten gesprochen. US-Aussenminister Antony Blinken telefonierte mit Serbiens Staatspräsidenten Aleksandar Vucic.
Auslöser der neuen Spannungen war am vergangenen Sonntag der Angriff eines 30-köpfigen, schwer bewaffneten serbischen Kommandotrupps in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo auf kosovarische Polizisten. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.