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Schnelle Anschuldigungen bringen britische Regierung unter Druck
Aus Tagesschau vom 04.04.2018.
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Konfrontation im Fall Skripal Russland und Grossbritannien geraten aneinander

  • Britische und russische Diplomaten geraten bei einem ersten direkten Aufeinandertreffen seit der Nervengift-Attacke auf den Ex-Spion Skripal heftig aneinander.
  • Grossbritannien beharrt auf seiner Einschätzung, dass Moskau für die Attacke verantwortlich ist, und bezeichnet den Vorschlag Russlands zu gemeinsamen Ermittlungen als «pervers».
  • Der Streit steht im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Exekutivrats der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag, die Russland beantragt hat.

Die britischen Diplomaten sind der Meinung, dass Russlands Vorschlag für gemeinsame Ermittlungen sei ein Ablenkungsmanöver Moskaus, um Fragen auszuweichen. Dies twitterte die britische OPCW-Delegation. Die EU-Staaten wiesen Vorhaltungen Russlands gegen den Westen als «total unakzeptabel» zurück.

Die Fronten verhärten sich

Vertreter westlicher Staaten unterstrichen in Den Haag ihre Unterstützung für Grossbritannien. Dagegen wollten nach Angaben russischer Diplomaten 14 Mitglieder des OPCW-Rates Moskaus Position unterstützen. Dem Exekutivrat gehören Diplomaten aus 41 Staaten an, darunter Grossbritannien, Russland, die USA und auch Deutschland.

Der Streit zwischen Moskau und London hat eine schwere diplomatische Krise ausgelöst. Rund 25 westliche Staaten und die Nato wiesen als Reaktion auf den Anschlag etwa 150 russische Diplomaten aus, Moskau verwies im Gegenzug genauso viele westliche Diplomaten des Landes.

Wir wollen, dass der gesunde Menschenverstand am Ende triumphiert.
Autor: Wladimir Putin Russischer Präsident

Kurz vor der mit Spannung erwarteten Sitzung des OPCW-Exekutivrates hatte der russische Präsident Wladimir Putin noch die Hoffnung auf eine schnelle Lösung geäussert. Inzwischen ist diese verflogen.

Anlässlich eines Besuchs in Ankara sagte der russische Präsident, man warte auf keine Entschuldigung Londons. «Wir warten auf nichts. Wir wollen, dass der gesunde Menschenverstand am Ende triumphiert.»

Moskau warnt vor Rückkehr in den Kaltem Krieg

In Moskau warnte derweil der russische Auslandsgeheimdienst SWR den Westen vor einer Rückkehr in den Kalten Krieg. «Aus Furcht vor Veränderungen ist der Westen bereit, um sich herum einen neuen Eisernen Vorhang zu errichten», sagte SWR-Chef Sergej Naryschkin.

Grossbritannien hat bisher keinen Beweis vorlegen können, dass der bei dem Anschlag eingesetzte Stoff tatsächlich aus Russland stammt. Ein britisches Labor hatte am Dienstag aber mitgeteilt, dass Skripal mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden sei.

Der frühere russische Doppelagent Skripal war am 4. März zusammen mit seiner Tochter Julia im südenglischen Salisbury vergiftet worden. Der 66-Jährige befindet sich in einem kritischen Zustand, seiner 33 Jahre alten Tochter geht es besser.

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