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Konsequenz aus Floyds Tod Polizeibehörde von Minneapolis soll aufgelöst werden

  • Die Protestwelle in den USA gegen Rassismus und Polizeigewalt hat sich am Abend friedlich fortgesetzt. Erneut haben sich Zehntausende an den Aufmärschen beteiligt.
  • Der Stadtrat von Minneapolis löst die Polizebehörde auf, weil diese in ihrer aktuellen Verfassung nicht reformierbar sei.
  • New Yorks Bürgermeister stellt umfassende Polizeireformen in Aussicht.

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Weltweite Demonstrationen gegen Rassismus
Aus Tagesschau vom 07.06.2020.
abspielen. Laufzeit 40 Sekunden.

Bei den Märschen durch die US-Metropolen war die Stimmung der mehreren Tausend Teilnehmer überwiegend fröhlich und hatte nichts mehr mit den Ausschreitungen der vergangenen zwei Wochen gemein.

Grund für den Stimmungswechsel ist, dass die Forderungen der Demonstranten unter anderem in Minneapolis und New York Gehör fanden: Als Konsequenz aus dem gewaltsamen Tod von George Floyd werde die Polizeibehörde von Minneapolis aufgelöst, erklärte Alondra Cano, Mitglied des Stadtrats von Minneapolis, auf Twitter. Das derzeitige Polizeisystem sei nicht reformierbar.

New York will Vertrauen wieder herstellen

In New York waren am Sonntagnachmittag mindestens ein halbes Dutzend lose organisierte Gruppen durch Manhattan marschiert. Sie trugen Schilder, auf denen zu lesen war «Finanziert die Schulen, nicht die Polizei». New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hatte zuvor die Aufhebung der Ausgangssperre für Sonntag angekündigt, einen Tag früher als geplant. Es stünde nun eine Reihe von Reformen an, um das Vertrauen zwischen den Stadtbewohnern und der Polizei wieder aufzubauen.

Dafür sollen Teile des Polizeibudgets künftig in Jugend- und Sozialdienste fliessen. Auch die Verfolgung von illegalen Strassenhändlern läge nicht mehr in den Händen der Polizei , da die Vorschriften in der Vergangenheit oft zur Diskriminierung von Minderheiten missbraucht worden seien.

Komiker Tracy Morgan posiert für ein Foto mit Polizisten, die den Protest in New York beobachteten.
Legende: Komiker Tracy Morgan posiert für ein Foto mit Polizisten, die den Protest in New York beobachteten. Keystone

Grundsätzlich schienen sich am Wochenende mehrere Polizeidienststellen von New York von aggressiven Taktiken zu distanzieren. An einigen Orten in der Stadt rauchten die Beamten beiläufig Zigarren oder assen Glacé. Einige Beamte schüttelten sich bei einer Kundgebung die Hand und posierten für Fotos mit Motorradfahrern.

Nationalgarde aus Washington abgezogen

In Washington hatten sich am Sonntagnachmittag Tausende Demonstranten vor dem Weissen Haus niedergekniet. Am neu errichtete Zaun um den Regierungssitz des US-Präsidenten brachten sie Schilder an, auf denen zu lesen stand: «Black Lives Matter» und «Keine Gerechtigkeit, kein Frieden».

Truppen der Nationalgarde aus South Carolina sah man am Sonntag beim Auschecken aus ihrem Hotel, kurz bevor Präsident Donald Trump twitterte, dass er den Befehl gegeben habe, sie aus der Hauptstadt abzuziehen.

Etwas weniger friedlich ging es bloss in Seattle zu und her, wo der Bürgermeister gesagt hatten, dass man versuche, die Spannungen zu deeskalieren. Die Polizei setzte Blendgranaten und Pfefferspray ein, um Demonstranten zu zerstreuen, nachdem am Samstag Steine und Sprengstoff auf die Beamten geworfen worden waren.

Floyds Beisetzung findet am Dienstag statt

Die landesweiten Proteste hatten sich an der Tötung des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis am 25. Mai entzündet. Er starb, weil ihn ein weisser Polizist fast neun Minuten mit dem Knie auf dem Hals zu Boden gedrückt hatte.

Floyds Abdankung wird am Dienstag stattfinden, gefolgt von der Beerdigung auf dem Friedhof Houston Memorial Gardens im Vorort Pearland, wo er neben seiner Mutter beigesetzt wird. Trauergäste können in der Kirche The Fountain of Praise im Südwesten von Houston den Sarg des Afroamerikaners besichtigen.

SRF 4 News, 3 Uhr;

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