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US-Aktivist tot Attentat auf Trump-Unterstützer Charlie Kirk: Das ist bekannt

Charlie Kirk wurde an einer Veranstaltung auf einem Uni-Campus in Utah erschossen. Wer den Aktivisten getötet hat, ist unklar. Präsident Trump stösst derweil eine Debatte über politische Gewalt in den USA an. Ein Überblick.

Das ist passiert: Der konservative Kommentator und Autor Charlie Kirk ist bei einer Veranstaltung an der Utah Valley Universität angeschossen worden und im Spital seiner Schussverletzung erlegen. US-Präsident Donald Trump verkündete Kirks Tod auf seiner Plattform Truth Social.

So lief die Tat ab: Kirk hatte auf dem Campus der Utah Valley University in Orem, südlich von Salt Lake City, einen Vortrag gehalten. Er sprach auf einer Tribüne mit Zelt vor Publikum. Auf Videos in sozialen Medien ist zu hören, dass Kirk Fragen zu Waffengewalt in den USA gestellt wurden, kurz bevor er vom Schuss getroffen wurde. Kirk greift sich an den Hals und sackt dann zusammen. Daraufhin flüchten Zuhörende.

Ein Mann mit einem Mikrofon in der Hand und mit einem weissen T-Shirt bekleidet bei einer Veranstaltung.
Legende: Charlie Kirk führte Veranstaltungen auf Universitätsgeländen im direkten Kontakt mit dem Publikum durch. Hier auf dem Campus der Utah Valley Universität in Orem kurz vor dem tödlichen Schuss. X, multiple Videos

Wichtiger Trump-Unterstützer: Kirk zählt zu einem wichtigen Kreis an einflussreichen rechtskonservativen Aktivisten in den USA. Er war Mitbegründer und Vorsitzender der Studentenorganisation Turning Point USA und spielte bei der Präsidentschaftswahl 2024 eine Schlüsselrolle dabei, junge Wähler für Trump zu mobilisieren. Seine Events auf Universitätsgeländen zogen viele Menschen an. Der 31-jährige Podcaster war Vater von zwei Kindern und verheiratet.

So reagiert der US-Präsident: Donald Trump teilte auf Truth Social mit, dass Kirk gestorben sei und sprach seiner Familie das Beileid aus. Weiter schrieb Trump, Kirk sei grossartig und legendär gewesen. «Niemand verstand die Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser oder hatte ein besseres Gespür für sie als Charlie.» Er sei von «allen» geliebt und bewundert worden.

Bildschirmfoto des Posts von Donald Trumpo
Legende: Donald J. Trump auf Truth Social @realDonaldTrump, Truth Social

Trump beschuldigt «radikale Linke»: Der US-Präsident führt Kirks Tod auf die politische Polarisierung zurück. «Es ist überfällig, dass alle Amerikaner und die Medien sich der Tatsache stellen, dass Gewalt und Mord die tragische Folge sind, wenn man diejenigen dämonisiert, mit denen man nicht einer Meinung ist», so Trump in einem Video auf Truth Social. Für die politische Gewalt machte er «radikale Linke» verantwortlich, die seiner Darstellung nach Amerikaner wie Kirk mit «Nazis und den schlimmsten Massenmördern der Welt» verglichen hätten. «Diese Rhetorik ist verantwortlich für den Terrorismus, den wir erleben», so Trump.

Festgenommene Person wieder frei: Nach dem tödlichen Schuss wurde eine verdächtige Person festgenommen, mittlerweile aber wieder freigelassen. Die Person sei nach einer Befragung aus Polizeigewahrsam entlassen worden, teilte FBI-Chef Kash Patel auf der Plattform X mit. Es handelt sich um die Person, die Patel zuvor als tatverdächtig bezeichnet hatte. «Unsere Ermittlungen dauern an, und wir werden weiterhin Informationen veröffentlichen.»

Utah-Gouverneur spricht von «politischem Attentat»: Behördenvertreter von Utah gehen von einer gezielten Tat aus. Der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox, bezeichnet den tödlichen Schuss auf Kirk als «politisches Attentat». Auf einer Pressekonferenz wurde zudem der Verdacht geäussert, dass der Schütze sich auf einem Dach befunden haben soll.

Weitere Reaktionen: «Ewige Ruhe gib ihm, o Herr», schrieb US-Vizepräsident JD Vance, der Kirk nahestand, auf X. Aussenminister Marco Rubio sprach von einer «Ermordung». Der frühere demokratische US-Präsident Joe Biden schrieb auf X: «Es gibt keinen Platz in unserem Land für diese Art von Gewalt. Sie muss jetzt enden.»

Ex-USA-Korrespondent: «Tod von Kirk verheisst nichts Gutes»

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«Charlie Kirk ist hier!» – Ich erinnere mich gut an die Aufregung, die damals entstand, an einer republikanischen Wahlkampfveranstaltung in der Provinz im Jahr 2020. Plötzlich war die Aufmerksamkeit nicht mehr bei dem bemitleidenswerten Kongresskandidaten, um den es eigentlich ging, sondern bei Kirk. Er war ein Mega-Star der rechtskonservativen Szene. Er war einer, der vor allem die jungen Konservativen des Landes in Scharen erreichte und begeisterte. Und er hatte einen direkten Draht zu Präsident Trump. Sein gewaltsamer Tod verheisst nichts Gutes für die USA. Auch wenn das Motiv für die Tat noch nicht klar ist – die enormen Spannungen im Land werden dadurch massiv verstärkt.

Ehemaliger USA-Korrespondent Thomas von Grünigen

SRF 4 News, 10.09.2025, 22:00 Uhr ; 

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