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Rush Limbaugh: Stimme des US-Konservatismus' ist tot
Aus Rendez-vous vom 18.02.2021. Bild: Reuters
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Konservativer Radio-Moderator Rush Limbaugh – eine prominente Stimme der US-Rechten verstummt

Radio-Moderator Rush Limbaugh ist tot. Als Vorreiter der rechts-konservativen Bewegung half er auch Trump in den Sattel.

Jeden Nachmittag war Rush Limbaugh auf Sendung, auf hunderten von lokalen Radiostationen in den USA. Dort begrüsste er mit seinem – wie er sagte – speziell für «rich conservatives and right minded Republicans» gestalteten Programm die Zuhörerschaft. Gestern ist er 70-jährig gestorben.

Ziel: Kulturkrieg

Mit seinen stundenlangen Tiraden betörte er ein über 15-Millionen-köpfiges Publikum – mit hämischen Polit-Witzeleien, die nach links zielten. Er machte sich über Feministinnen lustig, Schwule, Afroamerikaner, Obdachlose – nichts war ihm heilig. Denn Rush war ausgezogen, um in den USA einen Kulturkrieg anzuzetteln und damit viel Geld zu verdienen.

Rush Limbaugh wuchs im Mittleren Westen im Staat Missouri auf. Nach einem unterbrochenen Studium, zwei Scheidungen und Rausschmissen bei Radiostationen gründete er 1988 seine Rush-Limbaugh-Show.

Rush Limbaugh.
Legende: Rush Limbaugh im am 13. März 1988 in Sacramento (Kalifornien) bei der Werbung für seine damalige Radioshow. imago images

Das Limbaugh-Zeitalter

Innerhalb von zwei Jahren revolutionierte er den Medienmarkt. Das machte die Medienpolitik der Reagan-Jahre möglich. 1987 fiel die sogenannte Fairness-Doktrin, welche die Medien in den USA zur Ausgewogenheit verpflichtet hatte. Doch nun brach auf dem US-Medienmarkt das polarisierte Limbaugh-Zeitalter an.

Rush Limbaugh.
Legende: Rush Limbaugh am 1. Januar 2010 an einer Pressekonferenz in Honolulu. Einige Radiostationen hatten ihn damals gesperrt, weil er eine Jus-Studentin aus Georgetown als «Schlampe» bezeichnet hatte. Doch Clear Channel sendete Limbaugh's Show weiterhin. Keystone/Archiv

«Thank the Lord Rush Limbaugh is on» – das auf ihn umgetextete Gospellied wurde zur Hymne seines rauschenden Erfolgs. Für seine konservativ gesinnten Fans war er ein Übervater, der ihnen eine geistige Heimat schuf. Er sage laut, was viele nur zu denken wagten, sagte Rush Limbaugh 1990 in einem CBS-Interview und fügte an: «Darum nennen sie mich auch den gefährlichsten Mann Amerikas.»

Rush Limbaugh.
Legende: Rush Limbaugh mit Präsident Donald Trump am «Turning Point USA Student Action Summit» vom 21. Dezember 2019 in West Palm Beach (Florida). imago images

Er war ein Pionier der rechtskonservativen Bewegung der 1990er-Jahre, ein gesuchter Redner und Bestsellerautor. Nach Drogenproblemen und einer beruflichen Krise gelang ihm ein Comeback im Windschatten von Donald Trump. Dieser verlieh dem schwer an Lungenkrebs Erkrankten letztes Jahr die höchste Ehre: den Freiheitsorden des US-Präsidenten.

Rush Limbaugh.
Legende: Am Tag der Rede zur Nation vom damaligen Präsidenten Donald Trump am 4. Februar 2020 erhielt Rush Limbaugh in Washington den Freiheitsorden aus den Händen von der damaligen First Lady Melania Trump. imago images

Bis kurz vor seinem Tod sendete Rush Limbaugh weiter: Trump werde zurückkommen – nach einer demokratischen Herrschaft, die Amerika zerstören werde. Er blieb sich selber treu – bis zuletzt.

SRF 4 News, Rendez-vous, 18.2.2021, 12:30 Uhr

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