Zum Inhalt springen
Video
Giorgia Melonis Familienpolitik schränkt LGBTQ-Rechte ein
Aus Tagesschau vom 26.03.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 20 Sekunden.

Konservatives Italien LGBTQ-Rechte und Leihmutterschaft: Meloni legt Rückwärtsgang ein

Die italienische Regierung beschneidet die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren. Nun regt sich der Protest.

Mehr Rechte für Homosexuelle und Regenbogenfamilien, aber auch die Leihmutterschaft – bei diesen Themen sieht die Regierung von Giorgia Meloni rot.

Die erzkatholische Familienministerin Eugenia Rocella beispielsweise sprach kürzlich in einem TV-Interview rund um die Leihmutterschaft von einem «Markt für Kinder» bei dem es um viel Geld gehe und um die Versklavung des weiblichen Körpers.

Es handelt sich um ein schweres Verbrechen, schwerer als die Pädophilie.
Autor: Federico Mollicone Präsident der Kulturkommission

Federico Mollicone, Mitglied der Fratelli d’Italia und Präsident der Kulturkommission im Abgeordnetenhaus fand noch deutlichere Worte: «Es handelt sich um ein schweres Verbrechen, schwerer als die Pädophilie.»

Amtliche Registrierung nicht mehr zulässig

Die Leihmutterschaft ist in Italien verboten. Nun will die Regierung diese nicht nur im eigenen Land, sondern auch im Ausland unter Strafe stellen. Für homosexuelle Paare ist das meist der einzige Weg, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Diese Kinder, welche im Ausland geboren und dort auf ihre beiden Eltern registriert wurden, konnten bisher unkompliziert auch in Italien amtlich eingetragen werden. Das ist nun nicht mehr zulässig.

Das sind Kinder zweiter Klasse.
Autor: Marina Zela LGBTQ-Aktivistin und Rechtsanwältin

Für Marina Zela, LGBTQ-Aktivistin und Rechtsanwältin, ist das ein grosser Rückschritt nicht nur für die gleichgeschlechtlichen Eltern, sondern auch für deren Kinder: «Das sind Kinder zweiter Klasse, für die es nur noch eine Möglichkeit gibt, von beiden Eltern anerkannt zu werden. Und zwar dann, wenn die Eltern es sich leisten können und den langen, anstrengenden und stressigen Weg ans Gericht gehen.»

«Ehe für alle» rückt in ferne Zukunft

Seit 2016 können gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft in Italien eintragen lassen. Das Recht auf Adoption allerdings bestehe nicht. Dies mache ihr Sorgen auch für die Zukunft, sagt Zela: «Wir haben bereits ein völlig unzureichendes Gesetz, das der zivilen Vereinigung, das aber keine Ehe ist. Mit der Ehe wäre alles einfacher, auch die Anerkennung von Kindern. Die Ehe macht die Adoption möglich.»

Doch die Ehe für alle werde mit der jetzigen Regierung sicher nicht kommen.

Tagesschau, 26.03.2023, 19:30 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel