- Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot.
- Der 80-Jährige sei am frühen Sonntagmorgen zu Hause in Bonn im Kreis der Familie friedlich in seinem Bett gestorben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis.
- Als Superminister von Gerhard Schröder setzte Clement die Hartz-Reformen um. Damit sicherte er der deutschen Wirtschaft Boomjahre, brachte die SPD aber um einen Teil ihrer Stammwählerschaft.
Wolfang Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, 2002 bis 2005 amtierte er als Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft.
Ehemalige Weggefährten Clements würdigten ihn als sozialliberalen Menschen, der sich zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum eingesetzt habe.
Die Reformagenda 2010, die Clement als Superminister wesentlich mit umsetzte, gilt heute als seine herausragende politische Leistung – sie bescherte der deutschen Wirtschaft Boomjahre.
Vom Genossen zum Liberalen
Gleichzeitig verlor Clement aber den Rückhalt seiner Partei, weil er sie mit den Einschnitten im Sozialbereich um einen Teil ihrer Stammwählerschaft brachte.
Die Mitarbeit an der Realisation der Reformagenda war der Anfang einer langen Entfremdung, die schliesslich 2008 zum Parteiaustritt des unbequemen Genossen führte. In den Folgejahren warb Clement dann mehrfach für die FDP.
Clement litt an Lungenkrebs und starb mit 80 Jahren.