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Moskaukorrespondent David Nauer über die Lage in der Ostukraine
Aus SRF 4 News aktuell vom 22.05.2018.
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Krieg in der Ostukraine Aufflammende Kämpfe fordern Tote

Das Kriegsgebiet der Ostukraine hat die schlimmste Woche in diesem Jahr hinter sich. Insgesamt zehn Personen starben bei Kämpfen.

Es wird wieder geschossen: Im Osten der Ukraine häufen sich Verstösse gegen die Waffenruhe. Zwei ukrainische Soldaten, ein Kämpfer der prorussischen Separatisten und ein Zivilist wurden nach Angaben beider Seiten jüngst bei Kämpfen getötet. Damit stieg die Zahl der Toten innerhalb von fünf Tagen auf zehn. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) spricht von der «bislang schlimmsten Woche in diesem Jahr».

Kampf um ein Dorf als Auslöser: «Die ukrainische Armee ist in eine kleine Ortschaft vorgerückt, die im Niemandsland zwischen den Fronten lag», beschreibt SRF-Moskaukorrespondent David Nauer den Beginn der Zwischenfälle. Die Bewohner seien laut ukrainischen Angaben von den Separatisten drangsaliert worden, deshalb hätte die Armee sie befreien müssen. Jetzt versuchten die Separatisten, die ukrainischen Soldaten wieder hinauszudrängen, so Nauer weiter. Die Folge: Heftige Gefechte mit Todesopfern und Verletzten.

Symbolbild: Ukrainische Soldaten feuern im Gegenlicht eine Kanone ab.
Legende: Die Waffenruhe wird ständig verletzt: Ukrainische Soldaten feuern ein Geschütz ab. Keystone Archiv

Kämpfe flammen auf: Die Stellungen der ukrainischen Truppen und der Separatisten entlang der sogenannten Demarkationslinie liegen jeweils sehr nahe beieinander. «Das sorgt für enorme Nervosität», so Nauer. «Ein sich lösender Schuss kann sofort zu einem Artillerieduell eskalieren» Auch wenn OSZE-Beobachter vor Ort sind und diese Verstösse gegen die vereinbarte Waffenruhe festhalten: Meist ist nicht feststellbar, wer mit einer Schiesserei begonnen hat. So sei das wohl auch im aktuellen Fall: «Von einem Brennpunkt der Kämpfe breitet sich die Gewalt über die ganze Front aus.»

Krieg ohne Ende: Mit den neuen Kämpfen geht eine Phase der relativen Ruhe zu Ende. In der Region stehen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten seit 2014 gegenüber. Die im Minsker Vertrag von 2015 unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs vereinbarte Waffenruhe ist sehr fragil, sie wird täglich irgendwo gebrochen. Die OSZE zeigt sich angesichts der Entwicklung besorgt. Ihre Beobachter registrierten allein in der letzten Woche 7700 Verstösse gegen die in Minsk vereinbarte Waffenruhe.

Panzerparade entlang einer Strasse.
Legende: Prorussische Kämpfer präsentieren ihre schweren Waffen in Lugansk. Keystone

Kein stabiler Frieden in Sicht: Ein Ende des Konfliktes im Osten der Ukraine ist nicht absehbar. Zwar wurde schon vor vier Jahren eine Waffenruhe vereinbart, doch seither sind keine Fortschritte erzielt worden. Das Problem: «Hinter den Separatisten steht Russland, hinter der Ukraine stehen die EU und die USA», beschreibt Nauer die Situation. Diese beiden Blöcke müssten sich auf eine politische Lösung verständigen. Anders sei die Ostukraine nicht zu befrieden, ist der Korrespondent überzeugt.

Grösste Mission der OSZE: Die OSZE hat in der Ostukraine fast 700 Beobachter aus über 40 ihrer Mitgliedstaaten postiert, die die Einhaltung des Waffenstillstands kontrollieren sollen. In dem Konflikt sind nach UNO-Angaben bislang mehr als 10'000 Menschen getötet worden, Millionen sind geflüchtet. Die Krise begann nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim. Die russischsprachigen Gebiete um Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine wollten sich daraufhin von Kiew abspalten.

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International: Die Ukraine und ihr steiniger Weg nach Westen
aus International vom 12.05.2018. Bild: David Nauer. SRF.
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