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Uno-Sicherheitsrat: Schwere Vorwürfe gegen Russland
Aus Rendez-vous vom 08.09.2022. Bild: AP Photo/Yuki Iwamura
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Krieg in der Ukraine USA werfen Russland massenhafte Zwangsdeportationen vor

Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer sollen von Russland bereits verschleppt worden sein. Wie glaubwürdig ist das?

Das russische Militär soll bereits hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete deportiert haben. Diesen Vorwurf äusserten die USA im UNO-Sicherheitsrat.

Die ukrainische Delegation spricht gar von bis zu zweieinhalb Millionen Menschen, die festgenommen und gegen ihren Willen nach Russland gebracht worden seien. Moskau streitet diese Vorwürfe vehement ab.

Evakuiert oder deportiert?

Eine unabhängige Bestätigung zum Ausmass der Deportierten ist kaum möglich. Sehr viele Ukrainerinnen und Ukrainer seien aber nach Ausbruch des Krieges von russischen Behörden und Militär nach Russland verfrachtet worden, sagt SRF-Auslandredaktor David Nauer.

Russische Evakuierung.
Legende: Bewohner der ukrainischen Ortschaft Cossack Lopan in der Region Charkiw werden am 19. Juli 2022 in einem Bus nach Russland evakuiert. imago images/Sputnik/Viktor Antonyuk

Zahlreiche Betroffene berichten, wie sie von russischen Soldaten in ihren Wohnorten geholt und mit Bussen in so genannte Filtrationslager gebracht wurden. In solchen Sammellagern werden sie vom russischen Geheimdienst befragt. Die Russen suchten gezielt nach Personen mit pro-ukrainischer Haltung, die dann je nachdem inhaftiert werden, so Nauer.

Viele unterschiedliche Schilderungen

Die anderen werden nach Russland gebracht und dort unterschiedlich untergebracht. Teils seien die Bedingungen einigermassen in Ordnung und die Menschen dürften sich auch frei bewegen. Neben Deportationen und Inhaftierungen und damit schweren Menschenrechtsverletzungen gebe es aber aber auch Grautöne, sagt Nauer.

Ein junger Mann, den er mehrfach in der Ukraine mehrfach getroffen habe, habe ihm von der Deportation seiner Mutter nach Russland erzählt. Diese sei nun dort ganz zufrieden, habe einen Job gefunden und wolle bleiben. Der junge Mann vermutet, dass seine Mutter Opfer russischer Propaganda geworden sei. Von solchen und ähnlichen Fälle höre man immer wieder, sagte Nauer: «Es gibt offenbar auch Betroffene, die ihre Lage nicht als Zwangsdeportation empfinden, sondern froh sind, dem Krieg entronnen zu sein.»

Russland weist jegliche Kritik zurück

Russland wehrt sich massiv gegen die Vorwürfe von Zwangsdeportationen und erklärt, viele wollten vor dem ukrainischen Regime fliegen. Moskau inszeniere sich damit wie ein Brandstifter, der beim Löschen helfen wolle, sagt Nauer dazu: Hätte Russland die Ukraine am 24. Februar nicht überfallen, wären wohl all diese Leute noch zu Hause und hätten ein friedliches Leben in einem freien und insgesamt demokratischen Land.

Rendez-vous, 08.09.2022, 12:30 Uhr;

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