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Kampfjet
Legende: Auch Ziele in Syrien bombardiert? Ein israelischer F-15 I-Jet. Keystone

Krieg in Syrien Israel beschiesst angeblich Chemiewaffenfabrik

  • Israelische Kampfflugzeuge sollen militärische Ziele in Syrien angegriffen haben. Dies berichten Medien in Syrien und Israel.
  • Ein syrischer Armeesprecher spricht von zwei Toten.
  • Das israelische Militär will sich zu den Berichten nicht äussern.

Nach den unbestätigten Medienberichten soll es sich um eine Chemiewaffenfabrik in der Provinz Hama, in Zentralsyrien, handeln. Die israelische Nachrichtenseite «ynet» berichtete, es sei auch ein Konvoi mit Waffentransporten für die libanesische Hisbollah-Miliz angegriffen worden.

Syrien und Israel schweigen sich über Details aus

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, der Angriff habe einer Forschungseinrichtung und einem Lager für Kurz- und Mittelstreckenraketen gegolten. Dort hätten sich auch Kämpfer von ausländischen Milizen aufgehalten, die an der Seite des syrischen Regimes kämpften.

Das israelische Militär wollte sich nicht zu den Berichten äussern. Und aus Damaskus gab keine offizielle Bestätigung dafür, dass eine Chemiewaffenfabrik getroffen wurde. Die syrische Armee teilte lediglich mit, zwei Soldaten seien bei der Bombardierung einer Basis nahe dem Ort Masjaf in der zentralsyrischen Provinz Hama getötet worden. Der Angriff sei aus dem libanesischen Luftraum erfolgt. Die Armee warnte vor den Folgen dieser «Aggression».

Forschungszentrum für neue Waffensysteme

Nach Einschätzung des früheren israelischen Militärgeheimdienstchefs zielte der Angriff auf eine Chemiewaffenfabrik ab. Er habe einer Fabrik gegolten, «die Chemiewaffen und Fassbomben herstellte, die Tausende syrischer Zivilisten getötet haben», schrieb Amos Jadlin auf Twitter.

Israels ehemaliger nationaler Sicherheitsberater, Jaakov Amidror, sagte in einem Telefonat mit Journalisten, er kenne die in Syrien attackierte Einrichtung seit Jahren. «Es war eines der Forschungszentren, in denen Waffensysteme entwickelt wurden, auch Chemiewaffen und Raketen.»

Mit einer Reaktion Syriens muss gerechnet werden

Israel will sich eigentlich nicht in den Krieg in Syrien einmischen, trotzdem hat seine Luftwaffe immer wieder Ziele im nördlichen Nachbarland angegriffen. Laut dem scheidenden Kommandeur der israelischen Luftwaffe, Amir Eschel, hat das Land in den letzten fünf Jahren bis zu 100 Mal Waffentransporte an Hisbollah oder andere Gruppierungen attackiert.

Ex-Sicherheitsberater Amidror bewertet den neuesten Angriff allerdings als «eine neue Stufe der Einmischung» in Syrien. Nun müsse Israel mit einer Reaktion Syriens rechnen.

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