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Kriminalität im Darknet Coup für Europol: 150 Personen festgenommen

  • Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol bei einer Aktion gegen Kriminalität im Darknet 150 Menschen festgenommen.
  • Mehr als 26 Millionen Euro seien beschlagnahmt worden, teilte die europäische Polizeibehörde in Den Haag mit.
  • Insgesamt seien auch noch 234 Kilogramm Drogen und 45 Schusswaffen sichergestellt worden.

Einige der Verdächtigen werden von Europol als «hochrangige Ziele» eingestuft. Zwei der Festgenommenen sollen laut Medienberichten aus der Schweiz stammen.

Die von Europol koordinierte Aktion nennt sich «Dark HunTOR» und fand in den USA sowie in Europa in neun Ländern statt. Sie richtete sich gezielt gegen Anbieter und Käufer auf Darknet-Plattformen, also Online-Marktplätzen für illegale Waren. 65 Personen wurden in den USA festgenommen. In Deutschland waren es 47 Personen, in Grossbritannien 24.

Was ist das Darknet?

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Das Darknet ist ein Teil des Internets, der nicht mit gewöhnlichen Browsern zugänglich ist und von Suchmaschinen nicht indexiert wird. Um Zugang zum Darknet zu bekommen, braucht es spezielle Software wie etwa den Tor-Browser, der den anonymen Zugriff auf einen Teil der Webseiten im Darknet möglich macht.

Der Datenverkehr im Tor-Netzwerk läuft über verschiedene Knoten, an denen die IP-Adressen der Datenpakete ausgewechselt werden, sodass am Ende niemand mehr wissen sollte, welche IP-Adresse am Anfang einer Anfrage stand.

Der Browser Tor garantiert aber keine hundertprozentige Anonymität. So kann die Polizei zum Beispiel viele Tor-Knoten überwachen oder selbst betreiben und die darüber laufende Kommunikation auswerten. Mit viel Aufwand und mittels internationaler Zusammenarbeit kann es gelingen, in den ersten und letzten Knoten einzudringen und so Rückschlüsse auf den Absender zu machen.

Zu den beschlagnahmten Drogen gehörten 152 Kilogramm Amphetamine, 27 Kilogramm Opiate und über 25'000 Ecstasy-Pillen. In Italien wurden zudem zwei illegale Online-Marktplätze geschlossen, welche mehr als 100'000 illegale Waren anboten.

Beweise aus früheren Ermittlungen

«Dark HunTOR» folgte nach Angaben von Europol auf die Schliessung des bisher grössten illegalen Marktes – «DarkMarket» – Anfang des Jahres in Deutschland.

Deutsche Ermittler hatten damals die Betreiber festgenommen und die illegale Infrastruktur ausgehoben. Dadurch war nach Angaben von Europol eine Fülle an Beweisen gesammelt und weltweit Ermittlern zur Verfügung gestellt worden. In mehreren Ländern dauern die Ermittlungen noch an, teilt Europol mit.

SRF 4 News, 26.10.21, 13:00 Uhr ; 

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