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Verschleierte Frau spaziert vor der Skyline in Doha.
Legende: Nach Vermittlung durch Kuwait wird das Ultimatum gegen Katar um zwei Tage verlängert. Keystone

Krise am Golf Ultimatum gegen Katar um 48 Stunden verlängert

  • Katar bekommt 48 Stunden mehr Zeit, um auf die Forderungen von Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten reagieren zu können.
  • Die vier Staaten haben einem entsprechenden Vorschlag von Kuwait zugestimmt, meldet die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur. Kuwait vermittelt in der Katar-Krise.
  • Die Staaten haben 13 Punkte vorgelegt, die Katar erfüllen muss, damit die diplomatischen Beziehungen zu dem Land wieder aufgenommen werden.

Saudi-Arabien und drei weitere arabische Staaten haben ihr Ultimatum für das Golf-Emirat Katar um 48 Stunden verlängert. Die Staaten seien damit einer Bitte Kuwaits nachgekommen, das in der Krise vermittelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf eine gemeinsame Erklärung der vier Staaten.

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate werfen Katar Unterstützung von Terroristen vor und haben ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu dem Emirat gekappt. Sie haben 13 Forderungen

vorgelegt, die Katar bis Sonntag erfüllen sollte – darunter die Schliessung des TV-Senders Al-Dschasira und einer türkischen Militärbasis in Katar.

Katar kündigt Antwort an – Deutschland will vermitteln

Katar hatte am Sonntagabend mitgeteilt, am heutigen Montag offiziell auf die ultimative Forderungsliste seiner Gegner reagieren zu wollen. Die offizielle Reaktion des katarischen Emirs Scheich Tamim bin Hamad al-Thani werde am Morgen dem als Vermittler tätigen Emir von Kuwait, Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah, übermittelt, teilten die Behörden in Doha mit.

Die internationalen Vermittlungsbemühungen in dem Konflikt erreichten derweil auch Europa. So brach der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel in der Nacht zu einer Reise in die Golfregion auf und äusserte sich vor seinem Abflug besorgt über die Auseinandersetzung zwischen Saudi-Arabien und Katar.

Er rief die beteiligten Staaten zur Gesprächsbereitschaft auf. «Was es jetzt braucht, ist ein ernsthafter Dialog zwischen den Beteiligten, um konstruktive Lösungsansätze durch Verhandlungen zu entwickeln», sagte Gabriel. Er werde Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate am Montag besuchen. Zudem plane er, nach Katar und Kuwait zu reisen.

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