Die Partei des neugewählten französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron tritt bei der Parlamentswahl im Juni nicht in allen Wahlkreisen an. 51 der insgesamt 577 Wahlbezirke bleiben unbesetzt, teilte die politische Bewegung «La République en Marche!» in Paris mit.
Präsident Macron möchte eine klare Mehrheit seiner Partei in der Assemblée nationale erringen, um Reformen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Ankurbelung der Konjunktur durchsetzen zu können.
Schonung für ehemalige Regierungsmitglieder
Die Partei will bei der Parlamentswahl auf verschiedene ehemalige Spitzenpolitiker Rücksicht nehmen. So wird im Wahlkreis des früheren sozialistischen Premierministers Manuel Valls kein Gegenkandidaten aufgestellt. Valls war bei «La République en Marche!» nicht als Kandidat zugelassen worden, weil er nicht alle Bedingungen erfüllte.
Gemäss Medienberichten erhielten einige frühere Regierungsmitglieder bewusst keinen Gegner der Macron-Partei, so etwa die ehemalige Arbeitsministerin Myriam El-Khomri. Auch prominente Vertreter der Konservativen, etwa Thierry Solère oder Xavier Bertrand, würden «geschont», berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
Schon bei seiner Regierungsbildung hatte Macron bewusst Politiker aus verschiedenen politischen Lager berücksichtigt.
Le Pen tritt an
Marin Le Pen, Vorsitzende des Front National (FN) hat am Donnerstag angekündigt, bei der Parlamentswahl im nordfranzösischen Hénin-Beaumont anzutreten. Die Stadt gilt als Hochburg ihrer Partei.
Laut jüngsten Umfrage steigt die Unterstützung für Macron. Seine «République en Marche!» kommt laut Erhebung von Harris Interactive auf 32 Prozent Wähleranteil. Das sind drei Prozentpunkte gegenüber einer Umfrage vom 11. Mai.
Die französischen Parlamentswahlen sind am 11. und 18. Juni geplant. Die Frist für die Hinterlegung der Kandidatenlisten lief am Freitag aus.