Aus Venezuela erreichen uns Meldungen über einen möglichen Militärputsch gegen Machthaber Nicolàs Maduro. Die Lage ist unübersichtlich. Das «Echo der Zeit» von Radio SRF hatte soeben Kontakt mit der venezolanischen Journalistin Herminia Fernandez. Sie schildert, wie sich ein Teil des Militärs und der Polizei gegen Maduro auflehnen.
Im Morgengrauen hätten sich die abtrünnigen Soldaten und Polizisten bei der Militärbasis La Carlota, auf Brücken und Strassen im Zentrum der Hauptstadt an wichtigen Positionen positioniert. Ganze Autobahnen seien mit Lastwagen blockiert worden.
Es ist schwierig abzuschätzen, ob das jetzt der entscheidende Augenblick ist für die Oppositionellen mit Guaidó.
«Die Strassen sind voll mit Menschen, die Juan Guaidós Aufruf zum Putsch folgen», schreibt die Journalistin. Maduros Leute würden die Protestierenden mit Tränengas bewerfen. Vor wenigen Augenblicken hätte man auch Detonationen und Schüsse gehört.
Trotzdem würden die Menschen auf den Strassen und Brücken bleiben: «Die Situation ist sehr verwirrend. Und es ist schwierig abzuschätzen, ob das jetzt der entscheidende Augenblick ist für die Oppositionellen.»
Guaidó habe die letzten Tage immer wieder davon gesprochen, dass das Ende der Maduro-Regierung am 1. Mai Tatsache sei. «Niemand hat so recht verstanden, wie er das meint, was sein Plan ist.» Nun bleibe abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln und wie die Militärs, die immer noch zu Maduro halten, auf die neuste Entwicklung reagieren.