- Die rechtspopulistische Vox-Partei wird in Spanien erstmals in einer Landesregierung mitregieren.
- Künftig regiert in der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León die konservative Volkspartei PP zusammen mit der rechtspopulistischen Vox-Partei.
- Die linke Regierung in Madrid warnt vor einer Zusammenarbeit mit der extremen Rechten.
Die Vox-Partei hatte bei der Regionalwahl am 13. Februar einen grossen Wahlerfolg erzielt: Sie verbesserte sich im Vergleich zur vorangegangenen Wahl im Mai 2019 von 5.5 auf 17.6 Prozent. Die Zahl ihrer Sitze erhöhte sich etwa von einem auf 13. Die konservative Volkspartei PP war zwar wieder stärkste Kraft geworden, holte aber nur 31 von 81 Sitzen des Regionalparlaments in Valladolid.
Eine parteiübergreifende Vereinbarung, nicht mit den Rechtsaussen zusammenzuarbeiten, gibt es in Spanien nicht. Schon bisher liess sich die PP wiederholt auf Landesebene von Vox-Abgeordneten unterstützen.
Die linke Regierung in Madrid unter Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte die PP vor einer Zusammenarbeit mit der extremen Rechten gewarnt. Es sei «gefährlich», sich «in die Arme von Vox zu werfen», hatte die stellvertretende Regierungschefin Teresa Ribera direkt nach der Wahl gesagt.
Eine grosse Koalition mit den in Madrid regierenden Sozialisten war wegen der meist sehr aggressiven und bisweilen persönlich verletzenden Art der Auseinandersetzung zwischen den beiden grössten Parteien unmöglich.