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Landtagswahlen Österreich FPÖ-Kandidat im Nazi-Strudel

Dem niederösterreichischen FPÖ-Kandidaten Landbauer wird seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft Germania zum Verhängnis.

Nach der Landtagswahl vom Wochenende steht die konservative ÖVP nach wie vor mit absoluter Mehrheit da. Doch auch die sozialdemokratische SPÖ und die nationalkonservative FPÖ konnten zulegen. Aufgrund des Proporzsystems in Niederösterreich, steht nun auch der FPÖ ein Sitz in der Landesregierung zu. Wer diesen erhält, wird alleine von der FPÖ-Spitze bestimmt.

Gegen den Spitzenkandidaten der Partei regt sich jetzt jedoch Widerstand. Landeshauptfrau und Spitzenkandidatin der ÖVP, Johanna Mikl-Leitner, schloss eine Zusammenarbeit mit Udo Landbauer kategorisch aus. Rückhalt gibt es für sie von ganz oben: Österreichs Bundeskanzler Kurz (ÖVP) stellte sich hinter seine Parteifreundin und gegen den Koalitionspartner FPÖ.

Zweifelhafte Burschenschaft

Grund für die Absage ist die Mitgliedschaft Landbauers in der Studentenverbindung Germania, deren Vizevorsteher er war. Dieser werden seit Längerem NS-Sympathien nachgesagt. Kürzlich veröffentlichten österreichische Medien ein Liederbuch der Germania, das antisemitische und hetzerische Texte enthielt Landbauer bestreitet, die fraglichen Lieder gekannt oder gesungen zu haben.

Nun spricht sich auch die Bundesregierung für die Auflösung der Germania aus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen einige Mitglieder. Für die FPÖ sind dies jedoch keine Gründe, politische Konsquenzen zu ziehen. FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache steht weiter hinter Landbauer. Ob und wie er Teil der Landesregierung wird, wird sich zeigen. Mikl-Leitner kann ihn nicht ausschliessen, jedoch hat sie die Möglichkeit, ihm kein Dossier zu übergeben.

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