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Landung in Rom Früherer Linksterrorist Battisti an Italien ausgeliefert

Cesare Battistis jahrzehntelange Flucht ist zu Ende. Zuletzt lebte er in Bolivien. Ihm wird mehrfacher Mord vorgeworfen.

  • Battisti war am Samstag in Santa Cruz in Bolivien festgenommen worden.
  • Er soll als Mitglied der Gruppe «Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus» Ende der 1970er Jahre an vier Morden beteiligt gewesen sein.
  • Battisti hat die Teilnahme am Untergrundkampf zugegeben, bestreitet – jedoch die Teilnahme an den Morden.

Der 64-Jährige wurde von mindestens zehn Polizisten begleitet, als er aus dem Flugzeug stieg. Innenminister Matteo Salvini und Justizminister Alfredo Bonafede waren eigens zum Flughafen Ciampino in Rom gekommen.

Battisti hatte lange Zeit mit Duldung linker Regierungen erst in Frankreich und später in Brasilien gelebt und dabei zwischenzeitlich als Roman-Autor («Le Cargo sentimental») Geld verdient. Er war nach Bolivien entwichen, als der neu gewählte rechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro seine Auslieferung als «kleines Geschenk» an Italien angekündigt hatte.

Unter den Linksextremisten, die in den 1970er-Jahren Italien mit Terror überzogen, war Battisti keineswegs einer der bekanntesten. Sein als arrogant empfundenes Auftreten und seine Flucht durch mehrere Staaten sowie die Unterstützung, die er vor allem in Frankreich zeitweise von Intellektuellen bekam, machten ihn aber zur öffentlichen Hassfigur. «Die Opfer dieses elenden Mörders werden nicht wieder lebendig, aber nach 40 Jahren ist wenigstens Gerechtigkeit getan», sagte Salvini am Flughafen.

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