Zum Inhalt springen

Lastwagenbombe explodiert 90 Tote bei Selbstmordanschlag in Mogadischu

  • Bei einem der wohl schwersten Selbstmordanschläge der vergangenen Zeit in Somalia sind 90 Menschen getötet worden.
  • Zudem seien bei der Explosion einer Lastwagenbombe im Zentrum der Hauptstadt Mogadischu rund 120 Menschen verletzt worden, sagte der Polizist Mohamed Dahir.
  • Die meisten Opfer seien Zivilisten, sagte Mohamed Yusuf, ein Mitarbeiter des Madina-Krankenhauses, in das viele der Opfer gebracht wurden.
  • Nach Angaben Dahirs starben auch mehrere Soldaten. Der Polizei zufolge könnte die Zahl der Toten weiter steigen.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag, der Informationsminister des Landes machte aber die Terrormiliz Al-Shabaab dafür verantwortlich. Was genau das Ziel des Anschlags war, war zunächst unklar.

Ein Lastwagen sei am Samstag mit hoher Geschwindigkeit eine Strasse entlang gerast und habe im Stau stehende Motorräder sowie Autos überrollt oder aus dem Weg geschoben, berichteten Augenzeugen. Sicherheitskräfte hatten demnach versucht, auf den Fahrer zu schiessen, er erreichte aber dennoch eine der belebtesten Kreuzungen in Mogadischu und sprengte sich dort in die Luft.

Beliebtes Hotel als mögliches Ziel

Die Explosion habe umliegende Gebäude massiv beschädigt, berichtete ein dpa-Reporter, der sich zu der Zeit des Anschlags in der Nähe befand. Einige Gebäude seien ganz oder teilweise eingestürzt. Noch in einer Entfernung von Hunderten Metern gingen demnach Fenster und Türen von Häusern kaputt. Der Bürgermeister von Mogadischu, Thaabid Abdi, forderte Bagger an, um Opfer aus den Trümmern zu bergen.

In der Gegend befinden sich etliche Hotels, Läden, Restaurants und Regierungsgebäude. Augenzeugen berichteten, womöglich sei ein bei Regierungsmitarbeitern, Journalisten und aus dem Ausland zurückkehrenden Somalis beliebtes Hotel Ziel des Attentäters gewesen.

Terrormiliz Al-Shabaab sei verantwortlich

Mann vor Feuer.
Legende: Zunächst war unklar, wer für den Anschlag verantwortlich war. Keystone

«Ich habe noch nie so einen schlimmen Anschlag gesehen», sagte Ahmed Hassan, ein Augenzeuge. «Die Zerstörung sieht aus wie nach einem Erdbeben.» Ein weiterer Augenzeuge, Abdiasis Qorane, sagte, sein Auto sei eines von mehr als hundert Fahrzeugen gewesen, die durch die Explosion ausbrannten. «Überall war Blut», sagte er.

Somalias Informationsminister Abdirahman Yarisow verurteilte den Angriff und machte die Terrormiliz Al-Shabaab dafür verantwortlich. «Die Regierung arbeitet daran, Informationen über die genaue Todeszahl dieses entsetzlichen Angriffs durch Terroristen zu sammeln», sagte er im staatlichen Radiosender.

In Somalia kommt es immer wieder zu Anschlägen durch Al-Shabaab. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida in Verbindung stehenden militanten Sunniten wollen in dem Land am Horn von Afrika einen sogenannten Gottesstaat mit strikter Auslegung des islamischen Rechts errichten. Eine 22'000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen die Gruppe.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel