- Im Zentrum der griechischen Hauptstadt Athen haben in der Nacht rund 200 Linksautonome randaliert.
- Verletzte gab es keine.
Die Randalierer schleuderten im Quartier Exarchia Brandflaschen und Steine auf Polizisten und errichteten Barrikaden mit brennenden Abfallcontainern. Laut Polizei wurden mehrere Strassen gesperrt.
Zahlreiche Touristen beobachteten aus der Ferne das Spektakel, wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa sagten. «Die öffentliche Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet. Es ist eine No-Go-Area», sagte der Rechtsanwalt Michalis Orfanos, der dort seine Kanzlei hat.
Sehenwürdigkeit für Krisentouristen
In Exarchia randalieren Linksautonome fast jedes Wochenende. Der Stadtteil gilt als Hochburg der Autonomen-Szene in Athen. «Es ist so, als wäre der Exarchia nicht Teil des griechischen Staates», sagte der Stadtrat Giorgos Apostolopoulos im Radio.
Autonome haben dort seit Jahren die Oberhand gewonnen. Die Post und mehrere Banken haben ihre Exarchia-Filialen in den vergangenen Jahren geschlossen. Das Stadtviertel ist eine Art Sehenwürdigkeit für Krisentouristen geworden. Neugierige Besucher lassen sich von Einheimischen Exarchia zeigen. Dort gibt es alternative Musikbars und alte traditionelle Athener Tavernen sowie Freiluftkinos.