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Märsche in mehreren Städten Grosse Trauer nach dem Tod von Danzigs Bürgermeister

  • Der gewaltsame Tod des Danziger Bürgermeisters Pawel Adamowicz hat international Bestürzung ausgelöst.
  • In mehreren polnischen Städten gingen Menschen auf die Strasse, Politiker aus dem In- und Ausland äusserten sich erschüttert über Adamowicz' Tod.
  • Der Bürgermeister war am Sonntag während einer Wohltätigkeitsveranstaltung auf der Bühne niedergestochen worden und erlag später seinen Verletzungen.

Als Reaktion auf Adamowicz' Tod wurden in Warschau, Danzig und mehreren anderen polnischen Städten Trauermärsche organisiert. In Danzig gingen am Montagabend tausende Menschen auf die Strasse, unter ihnen EU-Ratspräsident Donald Tusk. Der aus Danzig stammende frühere Regierungschef lobte seinen verstorbenen Freund als «mutigen» Politiker, der stets «gegen das Böse Stellung bezog».

Auch der frühere Solidarnosc-Chef und Staatspräsident Lech Walesa, Regierungschef Mateusz Morawiecki und zahlreiche Politiker aus Regierung und Opposition äusserten sich betroffen über Adamowicz' Tod. Präsident Andrzej Duda würdigte Adamowicz als «grossen Politiker».

Das EU-Parlament in Strassburg gedachte Adamowicz am Montag mit einer Schweigeminute. Ein Termin für die Beerdigung des 53-Jährigen stand zunächst nicht fest. Präsident Duda kündigte an, an diesem Tag Staatstrauer anzuordnen.

Täter soll vorbestraft sein

Laut Polizei handelt es sich bei dem Angreifer um einen 27-Jährigen aus Danzig. Er wurde von Sicherheitsleuten nach seinem Anschlag rasch überwältigt. Laut Medienberichten war der Täter in der Vergangenheit wegen bewaffneter Banküberfälle zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Er soll im Gefängnis zunehmend unter psychischen Problemen gelitten haben. Gegen den Täter wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes eingeleitet. Zugleich wurde eine psychologische Untersuchung angeordnet.

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