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Meningitis bekämpfen Neuer Impfstoff gegen Hirnhautentzündung für Nigeria

Ein in Indien entwickelter Impfstoff schützt vor fünf verschiedenen Bakterienvarianten. Er soll Millionen Erkrankungen verhindern.

Worum geht es? Nigeria führt als erstes Land der Welt eine besondere Impfung gegen Hirnhautentzündung ein – einen 5-in-1-Impfstoff gegen Meningitis, auch Hirnhautentzündung genannt. Das Präparat Men5CV schützt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor fünf sogenannten Serotypen von Meningokokken zugleich.

Was sind Meningokokken? Meningokokken sind Bakterien und werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten oder Niesen, auf andere Menschen übertragen. Viele haben sie im Nasen-Rachen-Raum, ohne zu erkranken. Gelangen die Bakterien jedoch ins Blut und ins Gehirn, können sie eine Hirnhautentzündung verursachen, eine schwere Erkrankung, die zu Invalidität oder Tod führen kann. Eine Meningitis kann auch durch Viren verursacht werden, doch eine bakteriell verursachte Erkrankung kann innert Stunden lebensbedrohlich werden. Dagegen existierten bislang mehrere Impfstoffe, darunter ein Vierfach-Impfstoff. Und jetzt also ein neuer Impfstoff, der fünf verschiedene Bakterienstämme abdeckt.

Impfstoff in Indien entwickelt

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Der neue 5-in-1-Impfstoff gegen Meningitis ist federführend vom Serum Institute of India entwickelt worden. Es war also kein Impfstoffhersteller aus den USA oder Europa, sondern aus einem Schwellenland. Dies ist nicht unbedingt überraschend: Indien ist gemessen an der Anzahl Impfdosen inzwischen der weltweit grösste Impfstoffhersteller.

Was für ein Impfstoff? Beim neuen Impfstoff handelt es sich um einen konventionellen Impfstoff, also nicht um eine RNA-Impfung, wie jene, die meist gegen Corona verabreicht wurde. Meningokokken-Antigene bestehen im Wesentlichen aus Zuckerbausteinen, die auch im neuen Impfstoff enthalten sind. Um die Wirkung zu verstärken, heftet man die Zuckerbausteine chemisch an ein Träger-Eiweiss. Mit diesem Stoff wird dann geimpft. Speziell am neuen Impfstoff ist zudem, dass er nicht nur gegen Meningitis hilft, sondern wahrscheinlich auch verhindert, dass sich Meningokokken im Nasen-Rachen-Raum ansiedeln.

Was sind die Symptome? Die ersten Symptome einer Meningitis ähneln denen eines grippalen Infekts. Allerdings verschlimmert sich die Erkrankung sehr rasch, innert Stunden kann sich ein lebensbedrohliches Krankheitsbild entwickeln. Eine bakterielle Meningitis kann ausserdem zu einer Blutvergiftung führen. Eigentlich lassen sich Meningokokken gut mit Antibiotika behandeln – wenn diese schon bei den ersten, eher unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel verabreicht werden. Das ist aber oft nicht der Fall.

Wieso gerade Nigeria? Das westafrikanische Land Nigeria ist mit 220 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Es liegt im sogenannten Meningitis-Gürtel Afrikas, der 26 Länder einschliesst. In diesem Gürtel gibt es global die meisten Meningitis-Fälle: 2019 waren es 2.5 Millionen Erkrankte und 250'000 Menschen, die daran gestorben sind. Hinzu kommt, dass laut der WHO in Afrika die Zahl der Meningitis-Fälle im letzten Jahr um 50 Prozent angestiegen sind. In Nigeria wurde deshalb jetzt eine Impfkampagne mit dem neuen Impfstoff für zunächst gut eine Million Menschen bis 29 Jahre gestartet.

Rendez-vous, 16.4.2024, 12:30 Uhr ; 

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