- Die Bundesanwaltschaft in Deutschland übernimmt die Ermittlungen gegen den Messer-Attentäter von Hamburg.
- Die oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde sagt, dass der Angreifer sich wohl selbst radikalisiert habe.
- Bei einem Messerangriff hat der 26-Jährige am Freitag in einem Edeka-Supermarkt in Hamburg einen Mann getötet.
Der deutsche Generalbundesanwalt Peter Frank hat die Ermittlungen wegen des Messerattentats in einem Hamburger Edeka-Markt übernommen. Das teilte die Behörde mit. Es liege «ein radikal-islamistischer Hintergrund der Tat nahe», hiess es zur Begründung.
Der 26-jährige Ahmad A. habe selbst angegeben, dass «er sich seit geraumer Zeit mit radikal-islamistischen Themen beschäftigt». Nach seiner Aussage habe er sich zu dem Attentat entschlossen, um als Märtyrer zu sterben. Dem Beschuldigten werden Mord, Mordversuch und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.
Wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilte, liegen bisher keine Erkenntnisse vor, dass der Beschuldigte dem sogenannten Islamischen Staat angehört oder Kontakt zu dessen Mitgliedern hat. Es gebe bislang auch keine Hinweise auf unbekannte Tatbeteiligte oder Hintermänner. Ahmad A. habe sich offenbar selbst radikalisiert.
Edeka-Filiale wieder geöffnet
Beim Angriff mit einem Messer in einem Edeka-Supermarkt der norddeutschen Metropole hatte ein abgelehnter Asylbewerber am Freitagnachmittag einen 50 Jahre alten Mann getötet. Sieben weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Der Täter wurde von Passanten gestellt und der Polizei übergeben.
Nach der Messerattacke hat die betroffene Edeka-Filiale am Montagmorgen erstmals wieder geöffnet. Es seien auch Kollegen, die am Freitag im Supermarkt waren, wieder im Einsatz, sagte Unternehmenssprecher Gernot Kasel.
Keine Fragen an Edeka-Mitarbeiter
In einem an der Eingangstür der Filiale in Hamburg-Barmbek angebrachten Schreiben bat das Unternehmen, von Fragen an Mitarbeiter sowie Kunden in Zusammenhang mit der Tat abzusehen. Sie brauchten Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, sagte Kasel.
«Allen Mitarbeiten wurde psychologische Unterstützung angeboten, einige haben das auch schon in Anspruch genommen.» Da nicht alle Kollegen schon wieder arbeiten könnten, unterstützten andere Edeka-Händler den Markt an der Fuhlsbüttler Strasse, auch mit Personal.