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International MH370: Erste Schiffe erreichen möglichen Fundort

Ist es endlich der entscheidende Hinweis auf die verschwundene Boeing? Satellitenbilder zeigen ein Objekt von 24 Meter Länge südwestlich von Australien. Flugzeuge sollen prüfen, was dahinter steckt. Derweil erreicht ein norwegischer Frachter den möglichen Fundhort.

Der australischen Regierung liegen Satellitenaufnahmen vor, auf denen womöglich Teile des Verkehrsflugzeugs der Malaysia Airlines, das seit dem 8. März vermisst wird, zu sehen sind. Das teilte der australische Premierminister Tony Abbott mit. Es handle sich um glaubwürdige Informationen, sagte er.

Karte
Legende: Der Fundort der möglichen Trümmerteile liegt gut 2200 km südwestlich von Perth. SRF

Ein Aufklärungsflugzeug sei bereits auf dem Weg zu der Stelle im südlichen Indischen Ozean, wo sich die zwei Objekte befänden. Dieses soll prüfen, ob die Teile tatsächlich zu der vermissten Boeing 777 gehören. Abbott rief allerdings zur Vorsicht auf – es könne gut sein, dass die Gegenstände nichts mit dem Flugzeug zu tun hätten.

Ein Schiff der australischen Marine sei ebenfalls unterwegs, aber noch mehrere Tagesreisen entfernt. Es könnte daher dauern, bis es konkrete Angaben zu den Objekten gibt

Ausserdem werde es «extrem schwierig» sein, die bis zu 24 Meter grossen Objekte zu orten, sagte Abbott. Das Suchgebiet liege etwa 2600 Kilometer südwestlich von Perth. Das Meer sei dort mehrere Tausend Meter tief. Ausserdem ist die Strömung recht stark; auch hohe Wellen können die Trümmerteile rasch wegtreiben.

Die Bilder seien von einem Satellit entdeckt worden, sagte John Young von der australischen See-Sicherheitsbehörde. Die Trümmerteile müssten nicht unbedingt vom verschollenen Flugzeug stammen.

Video
Mögliche Flugzeugtrümmer entdeckt
Aus Tagesschau vom 20.03.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 42 Sekunden.

Derweil erreichte ein norwegischer Frachter, der Autos geladen hat, die mögliche Fundstelle. Das norwegische Handelsschiff «Hoegh St. Petersburg» war auf dem Weg nach Melbourne und änderte nach Angaben des Reeders den Kurs. «Wir wurden von den australischen Behörden gebeten, die Stelle aufzusuchen», erklärte ein Sprecher der betroffenen Reederei Hoegh Autoliners. Die Besatzung werde Hilfe leisten, solange nötig.

«Das Schiff bewegt sich momentan langsam, weil es dort mitten in der Nacht ist», sagte der Sprecher weiter. Die Besatzung handle auf Anleitung der australischen Rettungsbehörden.

Die intensive Suche beginne bei Tagesanbruch. «Im Moment findet eine begrenzte Suche statt», hiess es. Laut der Zeitung «Aftenposten» hat der Frachter mit 19 Mann Besatzung Autos geladen.

Die Zeit drängt

Box aufklappen Box zuklappen

Sollten im Indischen Ozean tatsächlich Wrackteile der verschollenen Boeing entdeckt worden sein, könnte den Ermittlern ein Wettlauf gegen die Zeit bevorstehen. Denn nur etwa 30 Tage lang sendet die Black Box akustische Signale aus. Dann ist die Batterie leer. Der Flug MH370 der Malaysia Airlines ist am 8. März von den Radaren verschwunden.

Die chinesische Regierung verfolgt die Suche nach den möglichen Wrackteilen mit «grosser Aufmerksamkeit». «Wir bieten Australien unsere Hilfe an», sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Hong Lei.

Obama stellt Hilfe zur Verfügung

US-Präsident Barack Obama äusserte sich erstmals zum vermissten Passagierflugzeug. Die USA täten alles, um bei der Suche nach der Maschine und bei der Aufklärung der Hintergründe zu helfen. Man stelle «alle Ressourcen, die wir haben» zur Verfügung, sagte Obama dem TV-Sender Fox News. Neben dem FBI sei auch die US-Flugaufsichtsbehörden bereit für die Zusammenarbeit mit Malaysia.

Die Boeing war am 8. März mit 239 Menschen an Bord von Kuala Lumpur in Richtung Peking gestartet. Von ihr fehlt jede Spur. Unter den Insassen waren 153 Chinesen.

Technisches Problem weiterhin nicht ausgeschlossen

Die malaysischen Experten schliessen trotz des Sabotage-Verdachts auch ein technisches Problem weiterhin nicht aus. Das sagte der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein in Kuala Lumpur.

Audio
Australien-Korrespondent Urs Wälterlin im Gespräch
aus SRF 4 News aktuell vom 20.03.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 13 Sekunden.

Regierungschef Najib Razak hatte vergangenen Samstag erklärt, beim Ausfall der Kommunikationssysteme deute alles auf einen vorsätzliches Eingreifen von jemand an Bord hin. Seitdem sind Passagiere und Besatzung im Visier der Ermittler.

Flugzeugexperten haben immer wieder die Möglichkeit eines Schwelbrands im Bereich des Cockpits in die Diskussion gebracht. Dieser könne die Kabel zu den Kommunikationssystemen zerstört haben. Dabei könnten giftige Gase die Piloten bewusstlos gemacht haben. Andere spekulierten über einen plötzlichen Druckverlust, der Piloten und Passagiere ausser Gefecht gesetzt haben könnte.

Die Möglichkeit eines solchen katastrophalen Ereignisses an Bord «ist nicht ausgeschlossen worden, und gehört weiter zur Untersuchung», sagte Hishammuddin. «Die Blackbox kann uns Aufschluss geben.»

Video
Malaysischer Verkehrsminister informiert die Medien (englisch)
Aus News-Clip vom 20.03.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 23 Sekunden.

FBI untersucht Flugsimulator

Die malaysische Regierung hat inzwischen auch die US-Bundespolizei FBI in die Suche nach den Ursachen für das mysteriöse Verschwinden der Verkehrsmaschine eingeschaltet. Das FBI sei gebeten worden, den Flugsimulator zu untersuchen, der im Haus des Piloten des vermissten Flugzeugs gefunden worden sei.

Davon seien Daten gelöscht worden, teilte ein US-Ermittler in Washington mit. Die malaysischen Behörden hoffen, dass es möglich ist, aus dem Speicher des Flugsimulators Daten wiederherzustellen.

Sowohl im Haus des Flugkapitäns Zaharie Ahmad Shah als auch im Haus von Co-Pilot Fariq Abdul Hamid hatten Ermittler einen Flugsimulator gefunden. Weil die Kommunikationssysteme an Bord des vermissten Flugzeugs absichtlich abgeschaltet wurden und die Flugroute offenbar bewusst geändert wurde, konzentrieren sich die Ermittlungen auf die beiden Piloten.

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