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Migrationsbericht Zuwanderung in Industrieländer laut OECD weiterhin hoch

  • Im vergangenen Jahr sind über 6 Millionen Menschen in die 38 Mitgliedsländer der OECD eingewandert, um sich dort permanent niederzulassen.
  • Das seien 4 Prozent weniger als im Vorjahr, schreibt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem neuen Bericht.
  • Trotzdem bleibe die Zahl der Zugewanderten historisch hoch.

Die Zahl der permanent Zugewanderten liege 15 Prozent über dem Niveau von 2019, schreibt die OECD in ihrem Bericht. In die Schweiz kamen letztes Jahr über 135'000 Menschen, um hier zu leben. Das sind gut 6 Prozent weniger als 2023 – aber über 27 Prozent mehr als 2019. Einen höheren Zuwachs hatten nur Irland (+47 Prozent) und Portugal (+29 Prozent).

Die Hälfte der Migrantinnen und Migranten verteilen sich laut dem Bericht auf fünf Länder. Auf die USA entfallen dabei 1.42 Millionen dauerhafte Neueinwanderer, auf dem zweiten Platz liegt Deutschland mit 586'000 Menschen. Es folgen Kanada, Grossbritannien und Spanien.

Mehr Familiennachzug

Getrieben war der Zuzug im Vorjahr von der Familienzusammenführung, die rund 2.4 Millionen Menschen neu in die OECD brachte. Die Arbeitsmigration ging hingegen um 21 Prozent zurück.

Der in Brüssel vorgestellte Bericht zeigt zudem: Migrantinnen und Migranten verdienen in den OECD-Ländern beim Eintritt in den Arbeitsmarkt im Durchschnitt 34 Prozent weniger als einheimische Arbeitskräfte im selben Alter und mit gleichem Geschlecht. In Deutschland sind es zum Beispiel 43 Prozent weniger.

Grösstenteils liesse sich dieser Unterschied dadurch erklären, dass Migranten überdurchschnittlich oft in Branchen und Firmen mit niedriger Bezahlung arbeiteten, sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann.

Menschen überqueren Zebrastreifen, lange Schatten auf der Strasse.
Legende: Nach drei Jahren steigender Tendenz ist die Zahl der dauerhaften Neueinwanderer in OECD-Länder im vergangenen Jahr erstmals leicht zurückgegangen. KEYSTONE/Anthony Anex

Unterdessen stieg die Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber in OECD-Ländern weiter an und erreichte mit 3.1 Millionen neuen Anträgen einen neuen Höchststand. Dies entspricht einem Anstieg um 13 Prozent im Vergleich zu 2023. An der Spitze der Herkunftsländer standen Venezuela, Kolumbien und Syrien.

Die OECD mit ihren 38 Mitgliedsstaaten hat ihren Sitz in Paris. Sie ging 1961 aus der 1948 gegründeten OEEC (Organisation for European Economic Cooperation) und dem Marshallplan zum Wiederaufbau Europas hervor.

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OECD-Bericht zum Nachlesen:

SRF 4 News, 3.11.2025, 11 Uhr ; 

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