- Im westafrikanischen Benin ist es offenbar zu einem Putschversuch gekommen.
- In der Nähe des Präsidentenpalasts seien Schüsse gefallen, heisst es in einem Post der französischen Botschaft in Cotonou auf der Plattform X.
- Eine Gruppe Militärs besetzte den nationalen Fernsehsender und erklärte in der laufenden Sendung die Absetzung von Präsident Patrice Talon.
Die Grenzen des Landes seien geschlossen, Oberstleutnant Pascal Tigri sei zum Präsidenten eines «Militärischen Wiederaufbaukomitees» ernannt worden.
«Putschversuch wurde vereitelt»
Benins Innenminister Alassane Seydou teilte wenig später mit, die Lage sei wieder unter Kontrolle. «Angesichts der Situation blieben die Streitkräfte Benins und ihre Führung ihrem Eid treu, der Republik verpflichtet. Ihr Eingreifen ermöglichte es ihnen, die Kontrolle über die Lage zu behalten und den Putschversuch zu vereiteln.»
Demnach soll es sich bei dem Putschversuch nur um eine kleine Gruppe meuternder Soldaten gehandelt haben, wie Seydou in einem Video sagt, das im staatlichen Fernsehsender aufgenommen worden sein soll. Anders als in dem Video der Putschisten war in der Erklärung des Ministers allerdings nicht das Sender-Logo zu sehen. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht verifizieren.
Sowohl die US-Botschaft als auch die französische Botschaft riefen auf X ihre Landsleute auf, vorsorglich in ihren Häusern zu bleiben.
Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas verurteilte die Ereignisse, die sie als versuchte militärische Machtübernahme bezeichnete. Sie versprach der Regierung in Cotonou Unterstützung mit allem, was notwendig sei, um die Verfassung und die territoriale Integrität des Landes zu schützen.
Dies könne auch die Entsendung einer regionalen Stabilisierungstruppe sein, hiess es in einer Mitteilung von Ecowas.
In Westafrika gab es zuletzt mehrere Putschversuche und erfolgreiche Militärputsche, etwa in Burkina Faso oder Guinea-Bissau.