- Im westafrikanischen Küstenstaat Guinea-Bissau hat das Militär nach eigenen Angaben die Macht übernommen.
- Laut einer Erklärung einer Gruppe von Offizieren ist der Präsident des Landes abgesetzt, und alle Institutionen sowie Land- und Seegrenzen vorläufig geschlossen.
Die Erklärung wurde unter anderem auf dem Facebook-Kanal des staatlichen Fernsehsenders TGB übertragen. «Das Oberkommando der Streitkräfte (...) beschliesst, den Präsidenten der Republik unverzüglich abzusetzen», sagte der Sprecher der Gruppe, General Denis N’Canha. «Bis auf Weiteres werden alle Aktivitäten der Medienorgane ausgesetzt. Der laufende Wahlprozess wird sofort ausgesetzt.»
Präsident Umaro Sissoco Embaló hatte dem französischen Magazin «Jeune Afrique» zuvor gesagt, er sowie der Innenminister und die Stabschefs der Streitkräfte seien im Präsidentenpalast festgenommen worden. In der Hauptstadt Bissau waren Schüsse zu hören.
Am Sonntag hatten in Guinea-Bissau überfällige Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Sowohl Embaló als auch sein aussichtsreichster Herausforderer, Fernando Dias, hatten sich anschliessend als Sieger bezeichnet.