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Putschversuch in Westafrika Militärs in Guinea-Bissau verkünden Machtübernahme

  • Im westafrikanischen Küstenstaat Guinea-Bissau hat das Militär nach eigenen Angaben die Macht übernommen.
  • Laut einer Erklärung einer Gruppe von Offizieren ist der Präsident des Landes abgesetzt, und alle Institutionen sowie Land- und Seegrenzen vorläufig geschlossen.

Die Erklärung wurde unter anderem auf dem Facebook-Kanal des staatlichen Fernsehsenders TGB übertragen. «Das Oberkommando der Streitkräfte (...) beschliesst, den Präsidenten der Republik unverzüglich abzusetzen», sagte der Sprecher der Gruppe, General Denis N’Canha. «Bis auf Weiteres werden alle Aktivitäten der Medienorgane ausgesetzt. Der laufende Wahlprozess wird sofort ausgesetzt.»

Präsident Umaro Sissoco Embaló hatte dem französischen Magazin «Jeune Afrique» zuvor gesagt, er sowie der Innenminister und die Stabschefs der Streitkräfte seien im Präsidentenpalast festgenommen worden. In der Hauptstadt Bissau waren Schüsse zu hören.

Soldaten sitzen auf einem Militärfahrzeug auf einer Strasse.
Legende: Militärs heute in Bissau, der Hauptstadt von Guinea-Bissau (26.11.2025). AFP

Am Sonntag hatten in Guinea-Bissau überfällige Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Sowohl Embaló als auch sein aussichtsreichster Herausforderer, Fernando Dias, hatten sich anschliessend als Sieger bezeichnet.

Guinea-Bissau ist eines der ärmsten Länder der Welt

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Guinea-Bissau, mit rund 2.2 Millionen Einwohnern an der Atlantikküste gelegen, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Tropenstaat gilt als wichtiger Kokain-Umschlagplatz im Drogenschmuggel nach Europa. Die frühere portugiesische Kolonie hat mehrfach Putsche und Putschversuche erlebt.

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