- Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Taiwan hat die Suche nach den Verantwortlichen begonnen.
- Die Staatsanwaltschaft hat einen ersten Haftbefehl gegen den Manager einer Baufirma erlassen. Ein Lastwagen seiner Firma war gestern auf einen fahrenden Zug gerollt.
- Beim Unglück starben mindestens 50 Menschen, etwa 40 sind noch im Spital.
Für das schwerste Zugunglück in Taiwan seit mehr als 70 Jahren machen die Ermittler den Chef einer Baustelle neben der Bahnstrecke verantwortlich. Zu dem Unfall mit mindestens 50 Toten und 178 Verletzten kam es am Freitag, als ein Lastwagen auf die Bahntrasse stürzte und einen Schnellzug zum Entgleisen brachte. Der Manager soll den LKW auf der Baustelle an einem Berghang oberhalb der Bahnstrecke abgestellt und die Handbremse nicht angezogen haben.
Kaution von 15'000 Euro
Ein Gericht nahe der Unfallstelle folgte am Samstag zwar nicht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, den Manager in Untersuchungshaft zu nehmen. Es liess ihn jedoch nur gegen eine Kaution von umgerechnet 15'000 Euro auf freien Fuss und ordnete an, dass der Mann die Stadt nicht verlassen darf.
Am Unfallort setzten Einsatzkräfte die Bergungsarbeiten fort. Der entgleiste Zug steckte teilweise in einem Tunnel, was die Arbeiten erschwerte. Unter den Toten waren nach Behördenangaben neben Einheimischen auch Bürger aus Frankreich und den USA.