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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Montenegros Regierungschef Milo Djukanovic
Legende: Bald Bündnispartner? Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (l.) und Montenegros Regierungschef Milo Djukanovic. Keystone
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International Montenegro darf Nato-Mitglied werden

Montenegro kann 29. Mitglied der Nato werden. Die Aussenminister der Bündnisstaaten luden das kleine Balkanland am Mittwoch offiziell ein, der Verteidigungsallianz beizutreten. Russland reagierte verhalten.

Die Nato hat den Balkanstaat Montenegro eingeladen, das 29. Mitglied des Militärbündnisses zu werden. Dies hätten die Nato-Aussenminister am Mittwoch bei ihrem Treffen in Brüssel beschlossen, sagte der Generalsekretär der Allianz, Jens Stoltenberg.

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Montenegro soll Nato-Mitglied werden
Aus Tagesschau vom 02.12.2015.
abspielen. Laufzeit 58 Sekunden.

Russland reagiert auf Einladung

Russland hatte einen möglichen Bündnisbeitritt Montenegros jüngst wieder als schädlich für die europäische Sicherheit bezeichnet. Eine Mitgliedschaft des kleinsten Landes des früheren Jugoslawiens in der Allianz würde den Beziehungen zwischen Russland und der Nato «einen weiteren Schlag versetzen», sagte Andrej Kelin vom Aussenministerium in Moskau in der vergangenen Woche. In Montenegro leben etwas mehr als 600'000 Menschen.

Die militärische Seite spielte er hingegen herunter. «Montenegros Armee hat etwa 2000 Mitglieder. Da erübrigt sich ein Kommentar, welche zusätzliche Sicherheit das Land der Nato bringt», sagte Kelin.

Von der Einladung bis zum Nato-Beitritt kann es noch dauern. Bei Albanien und Kroatien etwa lag dazwischen ein Jahr. Die beiden Länder waren 2009 die bislang letzten, die von der Nato aufgenommen wurden.

Politisches Signal wichtiger als militärischer Nutzen

Mit dem Beitritt Montenegros kann die Nato die militärische strategische Lücke zwischen Kroatien und Albanien schliessen. Das Bündnis ist damit rund um die Adria präsent. Viel wichtiger sei aber das politische Signal, erklärt SRF-Auslandkorrespondent Fredy Gsteiger. So mache die Nato nach mehreren Jahren ohne neue Beitritte jetzt ganz bewusst deutlich, dass die Türen zum Bündnis grundsätzlich weiter offen sind. Vor allem gebe es kein russisches Veto-Recht, was Nato-Beitritte betrifft.

Zurzeit besteht zwischen Russland und Montenegro eine beschränkte militärische Kooperation. Diese wird jetzt aufgekündigt. Die militärische Kräfteverschiebung sei minim, was auch Russland nicht anders sehe, so Gsteiger. Allerdings betrachte Moskau jede Nato-Erweiterung als feindseligen Akt – vor allem bei einem Land wie Montenegro, wo Russland vor allem wirtschaftlich durchaus stark präsent sei: «Die seit der Ukraine-Krise ohnehin verhärteten Fronten zwischen Russland und der Nato dürften damit eher noch deutlicher werden.»

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