Zum Inhalt springen

Header

Video
Wahlen Montenegro: Regierungschef sieht sich bestätigt
Aus Tagesschau vom 17.10.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 56 Sekunden.
Inhalt

International Montenegro: Djukanovic gewinnt, aber es könnte schwierig werden

Der montenegrinische Langzeitherrscher Djukanovic hat bei den Parlamentswahlen das absolute Mehr verfehlt. Laut Hochrechnungen brauchen die Sozialisten Partner, um wieder eine Regierung bilden zu können. Ob sie andere Parteien dafür gewinnen können, ist noch offen.

Die Sozialisten (DPS) des montenegrinischen Langzeitherrschers Milo Djukanovic haben die Parlamentswahl gewonnen, aber die absolute Mehrheit verfehlt. Nach einer Hochrechnung des Wahlforschungsinstituts Cemi kam die DPS auf 41 Prozent der Stimmen und errang damit 36 von 81 Mandaten.

Audio
In Montenegro stehen schwierige Regierungsverhandlungen an
aus HeuteMorgen vom 17.10.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 38 Sekunden.

Die oppositionelle Demokratische Front (DF) vereinte 20 Prozent der Stimmen auf sich (18 Mandate), die Oppositionsallianz Kljuc (Schlüssel) 11 Prozent (9 Mandate). Auf 10 Prozent der Stimmen (8 Mandate) kamen die oppositionellen Demokraten. Die Sozialdemokratische Partei (SDP), ein langjähriger Partner der DPS, mit der sie sich zu Jahresbeginn zerstritt, kam auf 5 Prozent (4 Mandate). Weitere 6 Mandate gingen an Parteien der bosnischen Muslime, der Kroaten und der Albaner.

Weiterregieren nur mit anderen Parteien möglich

Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, würde es für Djukanovic schwierig, eine Regierung zu bilden und den Posten des Ministerpräsidenten zu behalten. Er müsste die Sozialdemokraten und die Parteien der ethnischen Minderheiten auf seine Seite bringen. Aber auch ein breites Bündnis der wenig homogenen Oppositionskräfte liesse sich nur unter grossen Schwierigkeiten zu einer handlungsfähigen Regierungskoalition formen.

20 Serben verhaftet

Box aufklappen Box zuklappen

Der Wahltag wurde von Spannungen überschattet: So registrierte ein ziviles Bündnis 75 mutmassliche Verstösse gegen die Wahlordnung und erstattete Strafanzeige. Die Polizei ihrerseits nahm 20 Serben fest, die verdächtigt werden, Anschläge mit automatischen Schusswaffen auf staatliche Einrichtungen geplant zu haben.

Das rund 625'000 Einwohner zählende Montenegro ist EU- und Nato-Beitrittskandidat. Djukanovic steht für eine Fortsetzung des Annäherungskurses. Der Nato-Beitritt ist in der Bevölkerung umstritten, die Opposition hat dazu keine einheitliche Position. Einige Oppositionsparteien gelten als pro-russisch.

Seit 25 Jahren ununterbrochen an der Macht

Djukanovic regiert seit 25 Jahren mit kurzen Unterbrechungen entweder als Präsident oder als Regierungschef über das kleine Adria-Land mit gut 600'000 Einwohnern. 2006 hatte er es in die volle staatliche Unabhängigkeit geführt, nachdem es zuvor dem zerfallenden Jugoslawien und am Ende dem Staatenbund Serbien und Montenegro angehört hatte. Djukanovic hatte in seiner langen Regierungszeit die Macht in seinen Händen konzentriert. Kritiker werfen ihm vor, seine Position zur schamlosen Bereicherung missbraucht zu haben.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel