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Mordanschlag auf Moise Unbekannte erschiessen Präsidenten von Haiti

  • Haitis Präsident Jovenel Moise ist nach Angaben der Regierung ermordet worden.
  • Eine Gruppe bislang unbekannter Angreifer habe in der Nacht die Privatresidenz des Präsidenten überfallen und Moise erschossen, teilt Interims-Ministerpräsident Claude Joseph laut Nachrichtenagenturen mit.
  • Die Angreifer hätten Spanisch gesprochen, heisst es in einer Mitteilung. Die Hintergründe der Tat sind nicht bekannt.
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Aus dem Archiv: Haiti zehn Jahre nach dem Erdbeben
aus SRF 4 News aktuell vom 13.01.2020.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 38 Sekunden.

Es sei ein «unmenschlicher und barbarischer Akt» gewesen, sagte Interims-Premierminister Claude Joseph am Mittwoch in einer Stellungnahme. Moises Frau sei beim Angriff verletzt worden und befinde sich in medizinischer Behandlung. «Wir tun alles, um die Kontinuität des Staates zu garantieren und die Nation zu schützen», liess sich Joseph zitieren. Polizei und Armee hätten die Lage unter Kontrolle.

Allerdings waren in weiten Teilen der Hauptstadt Port-au-Prince Schüsse zu hören. Die Tat ereignete sich inmitten einer wachsenden Spirale der Gewalt im Zuge zunehmender Bandenkriminalität und einer verschärften humanitären Krise im verarmten Karibikstaat, der unter einer schweren Nahrungsmittelknappheit leidet.

Haitis Präsident Jovenel Moise.
Legende: Jovenel Moise hatte sein Amt als Präsident von Haiti im Jahr 2017 angetreten. Reuters

Haiti steckt in einer tiefen politischen Krise voller Gewalt und Korruption. Da eine für Oktober 2019 vorgesehene Parlamentswahl unter anderem wegen heftiger Proteste gegen Moise ausgefallen war, hat Haiti seit Beginn der neuen Legislaturperiode im Januar 2020 kein Parlament mehr. Moise , der sein Amt 2017 antrat, regierte daher seit mehr als einem Jahr per Dekret. Proteste gegen Moise haben das Land in den vergangenen Jahren immer wieder lahmgelegt.

Die Opposition warf ihm Korruption und Verbindungen zu gewalttätigen Banden vor. Moise hatte die Anschuldigungen stets bestritten und auf eine Verfassungsreform gedrängt, mit der er nach eigenen Angaben für mehr politische Stabilität sorgen wollte. Bandenkämpfe um die Kontrolle über Teile der Hauptstadt Port-au-Prince trieben nach UN-Zahlen seit Anfang Juni fast 15'000 Menschen in die Flucht. Rund 4.4 Millionen der gut 11 Millionen Haitianerinnen und Haitianer brauchen demnach humanitäre Hilfe. Zudem nahmen die Corona-Neuinfektionen und Todesfälle zuletzt deutlich zu.

Rendez-vous, 07.07.2021, 12:30 Uhr;

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