Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Besuch am Donnerstagabend auf dem privaten U-Boot «Nautilus» in Kopenhagen wird eine schwedische Journalistin vermisst.
- Der Besitzer des Unterseebootes wurde am Samstag in Dänemark in Untersuchungshaft genommen. Er weist jede Schuld von sich. Er habe die Frau auf einer Insel im Kopenhagener Hafengebiet abgesetzt.
- Das 18-Meter-lange U-Boot hatte der Mann selbst entworfen. Es sank am Donnerstag. Am Freitag wurde es südlich von Kopenhagen in einer Tiefe von sieben Metern gefunden. Das U-Boot wurde am Samstag gehoben.
Ein dänisches Gericht entschied, dass der Besitzer des U-Bootes für 24 Tage in Untersuchungshaft kommt. Ihm werden fahrlässige Tötung im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Frau vorgeworfen. Der Bootsbesitzer sagte aus, er habe die Journalistin nach einer Fahrt mit dem U-Boot auf einer Insel im Hafen von Kopenhagen aussteigen lassen.
Verwandte hatten die 30-jährige Frau als vermisst gemeldet. Ihr Verbleib ist unklar. Eine Leiche wurde bisher nicht gefunden. Auch bei der Durchsuchung des gehobenen U-Boots fand die Polizei keine Leiche.
Absichtlich versenkt?
Die Staatsanwaltschaft in Kopenhagen wirft dem 46-Jährigen vor, die Reporterin getötet zu haben. Die Journalistin wurde zuletzt gesehen, als sie mit ihm am Donnerstag in Kopenhagen an Bord ging. Sie wollte anscheinend eine Geschichte über den Self-Made-Bootsbauer schreiben.
Bislang ist unklar, weshalb das U-Boot in der Nacht zum Freitag havarierte. «Ich war auf einer Probefahrt und habe ein paar Dinge an dem U-Boot getestet. Dann ist etwas mit einem Ballasttank schiefgegangen», wurde der Bootsbesitzer zitiert. Es gebe aber Anzeichen, dass die Nautilus absichtlich versenkt wurde, sagte ein Polizeisprecher, ohne ins Detail zu gehen.
Der «Nautilus»-Besitzer gilt in der dänischen Technik- und Gründerszene als schillernde Figur. Vor der «Nautilus» hatte er schon zwei kleinere U-Boote mitgebaut. Er entwirft ausserdem Raketen. Er und seine Mitstreiter testeten 2011 und 2012 schon unbemannte Raketen vor Bornholm. Anscheinend hatte der Mann einen privaten bemannten Flug ins All im Sinn.