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Nach Angriffen in Jemen Oman verkündet Feuerpause zwischen USA und Huthi

  • Israels Luftwaffe hat den Flughafen von Jemens Hauptstadt Sanaa angegriffen.
  • Der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah sprach von Angriffen Israels und der USA. Auch eine Zementfabrik und ein Kraftwerk nahe dem Flughafen seien angegriffen worden.
  • Bei den Angriffen seien drei Personen getötet und 38 weitere verletzt worden.

Der Oman hat derweil nach eigenen Angaben eine Feuerpause zwischen den USA und den Huthi im Jemen vermittelt. Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, künftig keine gegenseitigen Angriffe mehr durchzuführen, erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums. Das schliesse auch Angriffe gegen amerikanische Schiffe im Roten Meer ein. Damit solle die Freiheit der Schifffahrt sowie ein ungehinderter Ablauf des internationalen Handelsverkehrs wieder gewährleistet werden.

Die Vereinbarung sei das Ergebnis jüngster Gespräche und Kontakte zwischen den USA und den Huthi-Behörden, die mit dem Ziel der Deeskalation geführt wurden, hiess es.

Huthi-Chef: Fortsetzung der Angriffe

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Der Vorsitzende Obersten Politischen Rates im Jemen, Mahdi al-Mashat, hat gemäss dem Huthi-nahen Sender Al-Masirah erklärt, dass die Miliz ihre Angriffe zur Unterstützung Gazas fortsetzen werde. Er forderte die Israelis auf, «in den Schutzräumen zu bleiben, da ihre Regierung sie nicht schützen könne», und deutete damit an, dass die Waffenruhe mit den USA keinen Stopp der Angriffe der Gruppe auf Israel beinhalte.

Trump spricht von Kapitulation

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor überraschend verkündet, die Huthi-Miliz habe gegenüber den USA kapituliert und wolle keine Schiffe mehr angreifen. Trump sagte im Weissen Haus, er nehme die Zusicherung ernst und werde im Gegenzug die US-Angriffe auf die Huthi mit sofortiger Wirkung einstellen lassen.

«Sie haben kapituliert. (...) Wir werden sie beim Wort nehmen», erklärte Trump beim Besuch des neuen kanadischen Premierministers Mark Carney. «Sie haben gesagt, bitte bombardiert uns nicht mehr und wir werden eure Schiffe nicht angreifen.»

Zuvor hatte Israels Armee mitgeteilt, dass die Luftwaffe vor Kurzem als Reaktion auf den Angriff auf den Flughafen in Tel Aviv die Infrastruktur der Huthi-Miliz auf dem Flughafen in Sanaa angegriffen und zerstört habe.

Flugbetrieb in Sanaa eingestellt

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Quellen am Flughafen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass der Flugbetrieb eingestellt wurde. Zwei Flugzeuge seien zerstört worden, eines sei beschädigt worden. Insgesamt seien an dem Flughafen nur vier Maschinen im Einsatz. Eine davon habe sich zum Zeitpunkt der Angriffe in der jordanischen Hauptstadt Amman befunden und sei wegen der Angriffe zunächst nicht zurückgekehrt.

Getroffen wurden laut Israels Militär auch Start- und Landebahnen sowie Flugzeuge. Der Flughafen sei vollständig lahmgelegt worden. «Ähnlich wie der gestern angegriffene Hafen von Hudaida diente der Flughafen der Huthi-Terrororganisation als zentrale Drehscheibe für den Transport von Waffen und Mitgliedern.»

Das israelische Militär habe zudem mehrere wichtige Kraftwerke im Raum Sanaa angegriffen, hiess es in der Erklärung. Die Huthi nutzten diese ebenfalls für ihre Zwecke. Ein weiteres Ziel sei eine Betonfabrik gewesen.

Dunkle Rauchwolken hinter einem Gebäude.
Legende: Israels Luftwaffe hat seit Ausbruch des Gaza-Kriegs bereits mehrmals im Jemen angegriffen. Keystone/ OSAMAH ABDULRAHMAN

Ein Sprecher des israelischen Militärs hatte zuvor alle «Anwesenden im Bereich des internationalen Flughafens» in Sanaa dazu aufgerufen, das Flughafengelände sofort zu verlassen. Rund um den Flughafen befinden sich mehrere Wohngebiete.

Israel hatte am Montagabend bereits Dutzende Ziele der Huthi im Land angegriffen. Dabei gab es nach Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens vier Tote und 35 Verletzte.

Eine Rakete der Huthi-Miliz war am Sonntag in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israel drohte daraufhin mit Vergeltung.

Israel griff bereits zuvor den Flughafen in Sanaa an

Das US-Militär greift bereits seit Monaten Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an, mit dem erklärten Ziel, die internationale Schifffahrt im Roten Meer zu schützen. Die Huthi greifen dort immer wieder Handels- und Militärschiffe an und wollen diese Attacken erst bei einem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas beenden.

Auch Israels Luftwaffe hat seit Ausbruch des Gaza-Kriegs bereits mehrmals im Jemen angegriffen.

Konflikte auf Seerouten

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Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs haben Konflikte in der Region auch auf den Seerouten deutlich zugenommen. Die mit dem Iran verbündeten Huthi haben vermehrt Tanker auf Routen im Roten Meer angegriffen.

SRF 4 News, 06.05.2025, 16 Uhr ; 

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